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1. Die Provinz Sachsen - S. 30

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
30 Heinrich der Vogelsteller. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd Recht froh und wohlgemut, Aus tausend Perlen blinkt und blitzt Der Morgensonne Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au, Horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, Die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Welt! Was gilt's? Heut giebt's 'nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn Das blondgelockte Haar. „Ei doch, was sprengt denn dort herauf Für eine Reiterschar?" Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, Es naht der Waffen Klang. „Daß Gott! Die Herrn verderben mir Den ganzen Vogelfang. Ei nun! Was giebts?" — Es hält der Troß Vor'm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und fpicht: „Wen sucht ihr da? Sagt au!" Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich, hoch Des Sachsenlandes Stern!" Dies rufeud knien sie vor ihm hin Und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will'!" Da blickt Herr Heinrich tiefbewegt Hinauf zum Himmelszelt: '„Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie dir's gefällt!" Vo!gl. Quedlinburg hat 22 000 Einwohner, bedeutende Kunst- und Handelsgärtnereien und Branntweinbrennereien. Von Wichtigkeit ist auch der von hier aus betriebene Handel mit Getreide. — Auf dem Münzenberge bei der Stadt liegen die Trümmer des Marienklosters. Auch Burgruinen und zahlreiche Warttürme befinden sich in der Nähe der Stadt. — In Quedlinburg wurde <1724) der Dichter Klopstock und (1779) der berühmte Geograph Karl Ritter geboren. In den unweit der Stadt gelegenen schönen Anlagen des Brühl ist jedem von ihnen ein Denkmal errichtet.
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