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1. Leitfaden der Geographie von Deutschland - S. 8

1871 - Nürnberg : Korn
8 Inseln, welche bei hoher Flut unter Wasser gesetzt werden, bei starken Sturmfluten aber oft große Verwüstungen erleiden. Die Hallige haben keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht. — Laudein- wärts, hinter den Marschen, breiten sich (im Elbe- und Weserland, in Holstein und Schleswig) große mit Haidekraut überdeckte Sand- flächen aus, deren höher gelegene Striche (Geestland oder die hohe Geest) noch einigen Anbau zulassen. Die Niederung zwi- scheu der Weser und der Grenze von Holland hat ausgedehnte Moore, welche sehr viel Torf liefern; allmählich breitet sich daselbst auch der Landbau aus, indem Kanäle zur Ableituug des Wassers gegraben und Fehne oder Moorcolonien gegründet werden. Das östliche Tiesland umfaßt das Hinterland der Ostsee, von der Elbe bis zur Weichsel, von der Oder und fielen Küsten- flüssen durchfurcht. Der Mangel an Ebbe und Flut macht hier das Meer weniger gefährlich; überdies sind die Küsten höher, als die der Nordsee und oft durch Dünen von 500 Fuß Höhe geschützt. Hier findet man daher feine Hallige und Marschen; Rügen hat meist fetten, schweren Boden mit Unterlage von Kreide, andere, von der Küste weiter entfernte Inseln Kalkfelsen und Granit. Dagegen zeigen die Küsten an den Flußmündungen die eigenthümliche Bildung der Haffe, seeartige Erweiterungen des Bettes, die durch dicht au- einanderschließende Inseln oder eine schmale Landzunge von Dünen (Nehrung, Niederung) vom Meere getrennt werden. Sie können nicht als Meerbusen angesehen werden, weil sie süßes Wasser haben. Solche Strandseen sind: 1) das Stettiner oder das pommerische Haff in Pommern, welches in das große und kleine Haff zerfällt und die Oder aufnimmt; 2) das frische Haff, in welches sich die Nogat, ein östlicher Arm der Weichsel, die alte Weichsel und der Pregel ergießen; 3) das kurische Haff, in welches die Memel oder der Ntemett mündet. Die kurische Nehrung ist 13 Meilen lang und an den meisten Stellen keine Viertelstunde breit. Das Innere des ostdeutschen Tieflandes unterscheidet sich von dem westdeutschen vornehmlich durch die mit Kieferwaldungen be- deckten Sandberge, dnrch die zahllosen Seen und durch die häufige Erscheinung der erratischen Blöcke oder Findlinge, großer abgernn- deter Felsblöcke, welche einst das Mm diesen Gegenden zugeführt haben mag.
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