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1. Westfalen - S. 17

1892 - Breslau : Hirt
Die Hermannsschlacht. ^' mancher vornehme Römer mußte als leibeigner Hausknecht oder Viehhüter eines deutschen Bauern seine übrige Lebenszeit in den deutschen Wäldern hinbringen. Jetzt machten sich die Sieger an die Zerstörung aller römischen Befestigungen zwischen Weser und Rhein; die Römer fürchteten, sie würden weiter in das römische Reich eindringen; ihr Kaiser Augustus zerriß bei der traurigen Nachricht sein Gewand und rief in übergroßem Schmerze aus: Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder! — dem obersten Gotte Jupiter wurden neue Spiele gelobt, wenn der Staat errettet würde: aber die Deutschen dachten an keine Eroberung; sie kehrten, nachdem sie die Freiheit errungen hatten, ruhig au ihren häuslichen Herd zurück. 2. Held Wittekind und die Sachscnkricge Karls des Großen, oder: Ulie die Sachsen zum Christentum! bekehrt Wurden. (772 — 803) 1. In den Zeiten der Hermannsschlacht zerfiel das große Volk der Germanen, unserer deutscheu Vorsahren, in eine Menge einzelner Volksstämme. Als Bewohner unsers Westfalenlandes sind besonders die Brnkterer im heutigen Münsterlande, die Sigam- brer im Sauerlande und die Marsen im östlichen Teile des Landes zu nennen. Diese Völker finden sich aber später unter ihren be- sonderen Namen nicht mehr; es erscheinen dagegen im dritten Jahr- hundert nach Christi Geburt unsere deutschen Vorfahren in großen Völkervereinen. Am ganzen Rheinnfer entlang wohnt das mächtige und bewegliche Frankenvolk, neben ihm nach Osten der tapfere und tüchtige Völkerbund der Sachsen und zwar von der Lippe bis zur Weser die Westfalen, zu beiden Seiten der Weser die Engern und weiter gen Osten bis zur Elbe die Ostsalen. Während die meisten deutschen Völker in der Zeit vom vierten Jahrhundert an bis in das sechste hinein in der großen Völkerwanderung ihre Wohnsitze verließen und meist nach Südwesten in das große Römerreich eindrangen und es nach und nach auflösten, behielten die Sachsen ihre Wohnsitze. Sie bewahrten auch getreulich Sprache, Sitte und Lebensweise der Väter, wogegen die wandernden deutschen Völker mit Fremden sich vermischten und dadurch neue Völker mit besonderer Sprache bildeten. Namentlich war es der Stamm der Franken, welcher sich im heutigen Frankreich ein mächtiges Reich gegründet hatte. Dreihundert Jahre waren verflossen, seit diese Franken das Evangelium angenommen hatten. Seitdem hatten sich auch die übrigen deutschen Stämme dem Kreuze unterworfen. Nur die mächtigen Sachsen wollten von dem Glauben der Väter nimmer lassen. Darum haßten sie alles, was ihnen von andern Völkern kam, und so verwarfen sie mit dem Böfen auch das Gute und wurden Feinde des Christentums, das sie noch nicht kannten. Westfalen. N. A. 2
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