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1. Westfalen - S. 31

1892 - Breslau : Hirt
Wie die Bestandteile der westfälischen Provinz preußisch geworden sind. 31 tum Brandenburg. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts war die Grafschaft Mark mit Cleve vereinigt; am Ende des 15. Jahr- Hunderts heiratete Herzog Johann Ii., der Sohn des tapfern Schutz- Herrn von Soest, die Erbin der Lande Jülich, Berg und Ravensberg und vereinigte diese mit Cleve und Mark zu einem Herzogtums. Als 1609 der letzte Herzog aus dem alten Hause starb, erhob sich ein Erbfolgestreit zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg. In einem Vergleiche zwischen den streitenden Erben wurde festgesetzt, daß Cleve, (jetzt zur Rheinprovinz gehörig), Mark und Ravensberg an Brandenburg kommen sollten. Es war zur Zeit, als Johann Sigismund, ein Enkel der Schwester des letzten Herzogs von Jülich u. s. w., Kurfürst von Brandenburg war. Im sogenannten westfälischen Frieden erhielt hierzu der große Kurfürst das Bistum Minden 1648; sein Sohn, der erste preußische König, erwarb 1702 die Grafschaft Lingen, 1707 die Grafschaft Tecklenburg. Unter Friedrich Wilhelm Iii. erhielten die westlichen Besitzungen Preußens einen bedeutenden Zuwachs. Da wurden die Bistümer Münster und Paderborn in weltliche Fürstentümer verwandelt und dem König von Preußen 1802 — von Münster wenigstens die Hälfte — zur Entschädigung für die Landstriche jenseits des Rheins ge- geben, welche derselbe an Frankreich hatte abtreten müssen. Dazu kamen die Abteien Cappenberg und Herford und endlich 1814 nach glorreich beendigtem Befreiungskriege das alte, ehemals dem Erz- bischof von Köln gehörige Herzogtum Westfalen, die Abtei Corvey, sowie eine Menge kleinerer Herrschaften, deren Herren ehemals unmittelbar unter dem deutschen Kaiser gestanden hatten. Vor 1807 war also erst der kleinere Teil der jetzigen Provinz Westsalen preußisch. In diesem Jahre aber mußte unser König Friedrich Wilhelm Iii. diese Länder dem Kaiser Napoleon I. von Frankreich im traurigen Frieden von Tilsit abtreten. Sie kamen zum Teil an das Herzogtum Berg, welches Napoleon seinem Schwager Murat schenkte, zum Teil bildeten sie mit benachbarten Ländern das Königreich Westfalen, über welches der gewaltige Eroberer feinen Bruder Hieronymus setzte. Der residierte damals in Kassel, der jetzigen Hauptstadt der Provinz Hessen-Nassau, von wo ihn bereits 1813 die russischen Kosaken verjagten. 1814 und 1815 erhielt Preußen alle diese abgetretenen Länder wieder. 10. Treue der Westfalen. 1. Zur Zeit des siebenjährigen Krieges, wenn der alte Fritz in schweren Schlachten viel Leute verloren hatte, da eilten sie zu Hunderten zu ihrem königlichen Vater Fritz: die Hellweger in weißen, die Sauerländer in blauen Kitteln, den Pumpernickel- und Schinken- beutel auf dem Rücken, den Eichenstock in der kräftigen Faust; es waren Söhne wohlhabender Bürger und Bauern. Als sie zum ersten Male vor Friedrich erschienen, fragte er sie: „Wo kommt Ihr her?" Aus der Grafschaft Mark. „Was wollt Ihr?" Unserm
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