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1. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 10

1903 - Dresden : Huhle
— 10 — gehört zu den heißesten Ländern, hier herrscht das ganze Jahr ein trockner, heißer Sommer; der mittlere u. nördl. Teil hat eine kühle n. eine heiße Jahreszeit. Die Hauptnahrung liefert für viele Gegenden die Dattelpalme; im Delta wird mit 50- bis 100fachem Ertrag Reis angebaut, sonst trägt das Land Weizen, Südfrüchte, Baumwolle. Das Volk ist aus Fellahs (= Pflüger, meist Bauern), christlichen Kopten (das sind die Ureinwohner), Beduinen, Negern, Türken u. Europäern bunt zusammengemischt. Die Ausfuhr besteht in Getreide, Baumwolle, Zucker, Natron, Indigo, Datteln. Eingeführt werden Gewebe, Spiegel, Waffen, Kohlen, Tabak (aus Syrien). Der Handel war früher wichtiger, da Ägypten den Berkehr zwischen Morgen- und Abendland vermittelte; durch die Auffindung des Seeweges nach Ostindien wurde der Handel abgelenkt, er hebt sich aber wieder seit dem Baue des Suezkanals, so genannt nach der Stadt Suez am Roten Meere. Wichtiger ist Alexandrien. Mittelpunkt des gesamten Handels für Nordafrika ist die Hauptstadt Kairo (die Siegreiche), die „Perle des Orients, die Blume am Wüstensaume". Soweit arabische Sprache u. Sitte herrscht, gibt sie den Ton an (das afrikanische Paris). 2. Weiter südl. am Nil liegt Nubien mit der Handelsstadt Kartnm (Elfenbein, Gummi). „Hitze u. Gestank sind zu jeder Jahreszeit über alle Begriffe erhaben." 3. Abessinien, die afrikanische Schweiz, ist das Quellaud des Blauen Nils. Merkwürdig ist es a) durch die Gestaltung des Landes, es gleicht einer Felsenburg aus Sandstein in der Form des Königsteins, aber in der Größe Preußens, b) Dank dieser Abgeschlossenheit hat das Volk sich seine christliche Religion, die es schon im vierten Jahrhundert empfing, erhalten, freilich mehr dem Namen nach. Aberglaube und Unwissenheit herrscht wie in heidnischen Ländern, c) Das Land ist das afrikanische Spanien! Ein Gebirgsland voll erhabener Schönheit, mit fruchtbaren Äckern n. üppigen Weideplätzen ausgestattet; Dattelpalme, Zuckerrohr u. Baumwolle gedeihen, Kaffee wächst wild, aber die Menschen sind faul u. wohnen in jämmer- lichen Erdhütten. Von Gewerbe mögen sie nichts wissen; trotz der Nähe des Meeres ist der Handel gering. Die deutschen Besitzungen. Nach der Begründung des Deutschen Reiches hob sich auch der deutsche Handel, stand doch nun das Reich mit seiner Flotte als Schutz hinter dem deutschen Kaufmanne, mochte er sich in einem Erdteile befinden, wo er nur wollte. Um sich Absatzgebiete zu sichern, erwarben Kaufleute herrenlose Gebiete, u. das Deutsche Reich stellte sie unter seinen Schutz. Freilich die für Europäer geeigneten Ländergebiete fremder Erdteile waren schon von anderen Staaten in Besitz genommen; daher sind unsere afrikanischen Besitzungen für Masseneinwanderung Deutscher nicht geeignet, es sind in erster Linie Handelskolonien. Man hat aber auch mit Erfolg versucht, große Pflanzungen anzulegen u. darin Kaffee, Kakao u. Tabak zu ziehen. Gelingt das in großem Maßstabe, so wird das viele Geld, das jetzt für diese Waren ins Ausland geht, in deutschen Händen erhalten. In Afrika haben wir vier Gebiete in Besitz genommen. Das wichtigste finden wir, wenn wir die Quelle des Weißen Nils ans suchen.
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