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1. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 11

1903 - Dresden : Huhle
1. Deutsch-Ostafrika wird im N von englischen, im 8 von portugiesischen Kolonien, im 0 vom Indischen Ozean, im W von den drei großen Seen: Viktoria-, Tanganjika- (dreimal) n. Nyassasee (zweimal so groß wie Sachsen) begrenzt. Die Größe beträgt fast das Doppelte des Deutschen Reiches, die Einwohnerzahl wird auf etwa 8 Mill. geschätzt, meist Neger aus sehr ver- schiedeuen Stämmen. Die Küste ist vielfach durch Korallenriffe gefährdet, das Klima des Küstenstreifens ist heiß u. erzeugt gefährliche Fieber. Das Innere ist teils Bergland, teils Hochebene. Die höchste Erhebung Afrikas ist der Kilima-Ndscharo (nach einem Gotte benannt), 6000 m hoch. Der ungeheure Gebirgsstock, dessen Oberfläche größer als Sachsen sein soll, wird an beiden Enden von zwei Kuppen gekrönt, die durch einen zwei Meilen langen Rücken von 4000 m Höhe verbunden sind. Der Boden ist fruchtbar, die Luft rein n. für Europäer geeignet, ein großer Teil des Geländes ist angebaut von verschiedenen Negerstämmen. Sonst ist das Land Deutsch- Ostafrikas sehr verschieden; fruchtbare, wasserreiche Länder mit Wald u. große Weidestrecken wechseln mit Sandwüsten u. mit Ebenen, die von Gestrüpp überwuchert werden. Die Pflanzungen liefern Kaffee u. Tabak, andere Ausfuhrartikel sind Kautschuk, Vanille, Kopal, Palmöl n. -kerne, Erdnüsse u. Ebenholz. Eingeführt werden (1900 für 11% Mill. Mark) Baumwollwaren, Reis, Eisen, Fleisch, Bier. Sitz des Gouverneurs ist Dar-es-Salam (Hafen des Friedens). In diesem Gebiete blühte früher, von Arabern betrieben, der Sklavenhandel. Die jetzt englische Insel Sansibar war Hauptmarkt. Jetzt ist Sansibar u. die Nachbariusel Pemba berühmt durch ihre Gewürznelkenausfuhr, die dreiviertel des gesamten Weltbedarfs deckt. Außer einigen englischen u. zwei Berliner Missionsgesellschaften arbeiten auch Herruhuter u. seit 1893 Leipziger Missionare (am Kilima- Ndscharo) mit Erfolg auf diesem Gebiete Deutschlands. 2. Deutsch-Ostafrika gegenüber an der Westküste liegt Kamerun (fast so groß wie Deutschland). Der Name stammt von dem kurzen, aber sehr breiten Kamerunflusse (Krebs- oder Krabbeusluß von den Portugiesen ge- nannt). Zu beiden Seiten desselben wohnen die Dualla, die vom Zwischen- Handel wohlhabend geworden sind. Viel Mühe gibt sich die Regierung, die eingebornen Neger an körperliche Arbeit zu gewöhnen, aber noch müssen Arbeiter auch auswärts angeworben werden, wodurch dem Lande viel Geld verloren geht. Die tiefe Humusschicht des Bodens, die Kamerun neben Indien zu der fruchtbarsten Gegend der Erde macht, läßt in den Pflanzungen Kakao, Kaffee, Tabak u. Gummibäume gedeihen. Außerdem werden Palmöl, Palmkerne, Elfenbein, Kautschuk u. Ebenholz ausgeführt. Das Klima der Küste ist sehr ungesund; das des Hochlandes etwas er- träglicher. Eine deutsche Schule ist für die Negerkinder errichtet worden, Mission treibt die Baseler Missionsgesellschaft. 3. An der Sklavenküste liegt Togo, etwa so groß wie Bayern. Die Neger treiben fleißig Ackerbau, Weberei, Töpferei u. schwunghaften Handel mit Palmkernen (Kopra) der Kokospalme, Palmöl (von der Ölpalme), Elfenbein u. Gummi; in den Pflanzungen gedeiht Kaffee, Tabak u. Baum- wolle. Eingeführt werden in steigender Menge Gewebe, Salz, Waffen u. Eisenwaren. Hauptplatz ist Lome.
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