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1. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 26

1903 - Dresden : Huhle
— 26 — 1178000 Einwohner, 1871: 2556000, 1895: 3787000, 1900: 4200000. Auf 1 qkm kamen 1815: 78, 1871: 170, 1895: 253, 1900: 280 Einwohner, während in Preußen auf 1 qkm 99, in Bayern 81, in Deutschland 104, in Frankreich 71, in Ostreich-Ungarn 69, in Großbritannien 132, in Ruß- land 19, in Schweden-Norwegen 9 kommen. Daher braucht Sachsen zu seiner Ergänzung Länder, die ihm ihre überschüssigen Nahrungsmittel liefern: es bezieht Getreide aus Rumänien, Ungarn, Rußland, Vorderindien, Argentinien, den Vereinigten Staaten; es kauft Fleisch aus Ungarn, Böhmen, Rußland, Dänemark, Australien, Argentinien, Uruguay u. den Vereinigten Staaten usw. Das Geld zu diesen Einkäufen muß durch die Industrie beschafft werden. Ihr haben sich 58% der Gesamtbevölkerung zugewandt, während die Landwirtschaft ein- schließlich Tierzucht u. Forstwirtschaft nur noch 15°/0 derselben ernährt. Nach der Zahl der durch die Industrie ernährten Bewohner n. nach der Vielseitigkeit der Gewerbszweige nimmt Sachsen den ersten Rang in Deutsch- land ein, wenn es auch in der Eisenindustrie in Rheinland, Westfalen n. Schlesien großartigere Einzelunternehmungen gibt. Begünstigt wurde die Entwicklung der Industrie durch die ehemals reichen Metallschätze des Erz- gebirges, durch die Fülle von Wasserkräften, durch den Waldreichtum, durch die beiden mächtigen Kohlenlager, durch die vorzügliche Schulbildung, die anstellige Arbeiter lieferte, durch die Lage inmitten des alten Reiches u. durch den Wasserzugang zum wichtigsten deutschen Meere, den die Elbe bietet. 1. An erster Stelle steht die Gewebsindustric, die am meisten a) Baum- wolle verarbeitet. Mittelpunkt der Baumwollenindustrie ist Chemnitz. Baum- wolleuspiunereien hat Chemnitz, Zwickau, Lindenau. Die Baumwollen- zwirnerei (Näh- u. Webzwirn. Stick-, Strick- u. Häkelgarn) blüht in Chemnitz, Augustusburg, Dresden, Vogtland. Die Weißbaumwolleuweberei hat ihren Sitz in Plauen (Schleierstoffe, Mull, Gaze, Batist, Gardinen, Futter- u. Verbandmusseline). Bunte Baumwollentücher fertigt Treuen u. Netzschkau, Hohenstein Decken, Lichtenstein Tischdecken n. Chenille, Oederan bunte Bett- u. Kleiderzeuge, Mittweida u. Waldheim Barchent. Neugersdorf, Eibau u. Seifhennersdorf fertigen Rock- u. Hosenstoffe für Arbeiter, Ebersbach Kleiderstoffe für Frauen, Cuuewalde karrierte Bettzeuge, b) Wolle wird besonders im Vogtlande n. in der nordwestl. Lausitz verarbeitet. Tuch u. Buckskin fertigen Werdau, Crimmitschau, Kirchberg, Reichenbach; Bischofs- werda, Kamenz u. Bautzen, ferner Großenhain. Die Erzeugung von Flanell u. Lama hat den Hauptsitz in Reichenbach. Treuen liefert Kopf-, Hals- u. Umschlagetücher für Frauen, Glauchau u. Meeraue Frauenkleiderstoffe, Chemnitz Möbel- u. Schirmstoffe, Ölsnitz i. V. Teppiche, e) Leinen wird besonders in der Lausitz verarbeitet, sie gehört mit Schlesien, Westfalen u. Hannover zu den wichtigsten Leinwebereigebieten Deutschlands. Hauptorte sind Zittau, Hirschfelde, Herrnhut, Löbau. Band liefert Großröhrsdorf u. Pulsnitz. Cuuewalde fertigt weiße, die Löbauer Gegend bunte (besonders Bettzeuge), die Großröhrsdorfer Gegend bedruckte (besonders Schürzen) Leinenstoffe. Großschönau ist berühmt durch seinen Damast, d) Jute wird in Ostritz, Meißen u. Leipzig verarbeitet.
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