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1. Die Länder Europas - S. 175

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 175 — zende Läden und viele hervorragende Gebäude, darunter schöne Kirchen, eine Universität, eine Sternwarte. Noch vor 40 Jahren hatte Athen 20000 Einwohner, jetzt wohnen über 100000 Menschen in seinen Mauern. Im Jahre 1839 zählte die Universität fünfzig Hörer, heute gehen dort gegen 4000 aus und ein. Und welch ein Leben herrscht in den Straßen! An allen Ecken öffnen sich Kaffeehäuser, in denen man köstlichen Kaffee schlürft oder Süßigkeiten verzehrt. Geldwechsler be- treiben lärmend ihr Geschäft auf der Straße. Durch die geöffneten Türen und Fenster kann man Hineinschanen in die Werkstätten der Hut- macher, Schneider und Schuhmacher. Ausrufer erfüllen die Luft mit ihrem Geschrei und bieten Obst, Gemüse, Milch, Fische oder Lämmer zum Kaufe au. Kleine Jungen, die man „Sitftro"*) nennt, umdrängen uns, um das Schuhwerk und die Kleider von dem in der Stadt be- ständig herrschenden Staube zu befreien. Fremde aus allen Teilen Europas durchwandern die Straßen, um die Reste des Altertums auf- zufucheu und zu bewundern. Zur fachlichen Besprechung. a. Wo durch ist Athen wieder zur Blüte gelangt? Da- durch, daß nach dem Kriege, der Griechenland die Freiheit brachte, Athen zur Hauptstadt des Landes erwählt wurde und der König und die vornehmsten Beamten hier ihren Wohnsitz nahmen. b. In den Kirchen Athens sieht es anders aus als in unseren Gotteshäusern! Woher kommt das? Die Mehr- zahl der Bewohner Athens (Wie überhaupt Griechenlands!) gehört der griechisch-katholischen Kirche an. In den griechischen Kirchen aber gibt es keine Orgeln, in ihnen wird auch fast gar nicht gesungen und nur sehr selten gepredigt. Ein jeder, der die Kirche besucht, sagt stehend einige Gebete her, bekreuzt sich, küßt die heiligen Bilder oder Bildsäulen und verläßt dann die Kirche wieder. Zum Abendmahl aber wird selbst das kleinste Kind auf den Armen in die Kirche getragen. Eigentümlich ist auch die in den Kirchen stattfindende Verbrüderung. Wollen zwei Freunde ihre Freundschaft besonders dauerhaft machen, so gehen sie in das Gotteshaus und nehmen vor dem Altar Auf- stellung. Dort schlingt ein junges Mädchen ein Tuch um sie, und der Priester gibt ihnen den Segen. Nun stehen sie sich in Glück und Unglück bis an den Tod treu zur Seite. Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Stadt Ath en. 1. Lage und Größe Athens. 2. Die Altertümer Athens. *) Lustro — Ich mache glänzend.
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