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1. Die Länder Europas - S. 212

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 212 — 4. Es besitzt heilsame Quellen. Die bedeutsamste Quelle ist die Eisenquelle von Spaa. (Sage! — Östlich von Lüttich!) Sie sprudelt in einem tiefen Tale zwischen steilen Gebirgswänden hervor und läßt (Ähnlich wie Karlsbad und Teplitz!) jährlich Hunderte zu ihrem stärkenden Wasser pilgern.*) Zur sachlichen Besprechung. a. Inwiefern sind Eisen- und Kohlenlager die Ursache da- für, daß eine so großartige Industrie entstanden ist? b. Hat denn das Vorhandensein einer heilsamen, viel- besuchten Quelle auch Bedeutung für die Industrie? B. Belgien besitzt ausreichende Wasserkräfie. Nicht nur die beiden Hauptflüsse des Landes, Maas und Schelde, sondern auch zahlreiche kleinere Gewässer treten in den Dienst der Industrie, sei es dadurch, daß sie auf ihrem Rücken billig und bequem Waren und Stoffe von einem Orte zum andern befördern, sei es, daß sie (Zumal im siidöst- lichen Teile des Landes!) Pochwerke, Mühlen und Fabriken treiben helfen. C. Belgien hat eine sehr günstige Lage. Es liegt in der Mitte zwischen den Britischen Inseln und dem Deutschen Reiche, den Niederlanden und Frankreich und hat so für seine Waren im West und Ost, im Nord und Süd große Absatzgebiete. Dazu kommt, daß der Verkehr mit diesen Ländern sehr leicht ist. Nirgends stellen sich ja dem Verkehr Gebirge hemmend in den Weg, ja mit allen Nachbarländern kann Belgien bequem auf dem Wasserwege verkehren. (Nachweise. — Hafen Ostende.) Auch im Lande selbst ist dem Verkehr nirgends eine Schranke gesetzt. Die weite Ebene ermöglicht die Anlage eines weit- verzweigten Eisenbahn- und Kanalnetzes, und die Belgier haben auch diese Möglichkeit nach Kräften benutzt. „Das engste Netz der Eisen- bahnen**) auf Erden befördert den lebhaften Verkehr von Personen und Gütern, den Güterverkehr nicht minder ein Kanalsystem, das durch die offenen Ebenen des Landes Sckielde und Maasgebiet mit einander, so- wie mit der Nordost-sranzösis?ien Ebene und der Nordsee eint." Die wichtigsten Handelsstädte sind Brüssel und Antwerpen. Zur sachlichen Besprechung. a. Woher kommt es wohl, daß so viele Städtenamen einen französischen Klang haben? (Namur, Verviers usw.) — Ein großer Teil der Bewohner Belgiens, nämlich die im Hügel- lande wohnenden Wallonen, ist französischer Abstammung und spricht auch die französische Sprache. Die Wallonen sind auch (Ähnlich wie die Tschechen in Böhmen!) bestrebt, ihre Sprache und Sitten zur Herrschaft zu bringen. Sie finden aber bei dem *) Durch das Tal braust die Eisenbahn, die Lüttich mit Aachen und Köln verbindet. **) Die wichtigsten Linien sind die Linie Köln-Brüssel-Ostende, welche die kürzeste Verbindung zwischen Deutschland und England darstellt, und die Linie Antwerpen-Aachen-Köln, die Belgiens Haupthandelsstadt mit den gesegneten Land- schasten am deutschen Rhein verknüpft.
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