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1. Die Länder Europas - S. 226

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 226 — Getreide, Zuckerrüben, Flachs, Hanf, Hopfen und Tabak in Hülle und Fülle gedeihen, sondern auch wundervolle grüne Wiesen, auf denen statt- liche Pferde, wohlgenährte Rinder und wollereiche Schafe weiden. Doch decken Ackerbau und Viehzucht den Bedarf des dichtbevölkerten Landes an Nahrungsmitteln keineswegs. Der 3. Handel führt daher neben Rohstoffen für die Industrie (Wolle, Baumwolle) in erster Linie Lebensmittel ein, und den umliegenden starkbevölkerten Staaten liefert er dafür die Jndnstrieerzeuguisse des ge- werbreichen Landes. Diesem Handel steht ein dichtes Eisenbahnnetz, das engste der Erde, und ein weitverzweigtes Kanalnetz zu Gebote. Antwerpen und Brüssel sind die Knotenpunkte der Schienen- und Wasserwege und so die bedeutungsvollen Zentren des großartigen Verkehrs. V. Staatsverhältnisse. Belgien ist ein Königreich und zum größeren Teile von den uns Deutschen verwandten Vlämen, zum kleineren von den Wallonen bewohnt, die eine Mundart der französischen Sprache reden. Es ist eines der dichtbevölkertsten Länder Europas und besitzt auf einer Fläche, die nur doppelt so groß ist wie das Königreich Sachsen, vier Großstädte: Brüssel, Antwerpen, Lüttich und Gent. 3. Das Königreich der Niederlande. I. Lage. Die Niederlande gehören zu den Nachbarstaatm des Deutschen Reiches. Sie liegen am offenen Meere, das in tiefen Buchten in das Land eindringt, und umfassen das Mündungsgebiet des Rheins, der Maas und der Schelde. Ii. Bodengestaltung. Die Niederlande sind, wie schon aus ihrem Namen herausklingt, ein Tiefland. Dieses Tiefland ist die Fortsetzung des westelbischen Teils der Norddeutschen Tiefebene und bat wie dieser Marschen und Moore aufzuweisen. Ein Teil der Marschen ist dem Meere oder den Flüssen abgerungen und liegt daher tiefer als der Meeresspiegel oder der Spiegel der Ströme. Man hebt aus diesen tief gelegenen Gebieten das sich immer wieder sammelnde Wasser mit Hilfe von Windmühlen und Schöpfrädern in die zahlreichen Kanäle, welche geradlinig die Landschaft kreuz und quer durchziehen. Diese Tätigkeit würde aber nicht ausreichen, das eroberte Land zu behaupten, wenn nicht gewaltige Deichbauten Meer und Ströme in ihren Schranken hielten. Iii. Bewässerung. Die Niederlande sind das wasserreichste Gebiet Europas. Sie haben Anteil am Rheine, an der Maas und an der Schelde und sind von zahlreichen Flußarmen und Kanälen durchzogen. Diese Kanäle dienen nicht nur der Entwässerung des Landes, sondern sind zu gleicher Zeit wichtige Verkehrsstraßen, auf denen der Gärtner sein Gemüse und das Bauernmädchen Milch, Butter und Käse zum Markte bringt, der Krämer von Ort zu Ort zieht und der Bauer sein Getreide und sein Heu nach Hause befördert.
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