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1896 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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rer Heimat? Ausdehnung. — Fülle der Tier- und Pflanzenarten. —
Größe und Mannigfaltigkeit der Formen. — Mangel an menschlichen
Niederlassungen — keine planmäßige Ausnutzung u. s. w.
d. Welche Bedeutung haben die Urwälder? (Ernährer der
gewaltigen Ströme — Bedeutsamer Einfluß auf die Witterung — Holz-
magazine für die zerstreuten Ansiedelungen u. s. w.)
c. Wie würdest du das Wort erklären: „Der Urwald hat
kein Herz?"
cl. Giebt es nicht auch bei den Pflanzen einen Kampf ums
Daseiu? (Lianen!)
Znsammenenfassung und Einprägung.
6* Die Llanos*).
3tfl: Wir lernen heute den nördlichsten Teil der südameri-
kanischen Tiefebene näher kennen, die Llanos. (spr. Ljanos.)
Nachdem die Schüler noch einmal die Lage der Llanos bestimmt
haben (Vergl. S. 13), wird gemeinsam folgender Stoff erarbeitet:
Die Llanos bieten im Jahre ein dreifaches Bild. Wir betrachten
I. Die Llanos als Staubgesilde.
In der regenlofen Zeit sind die Llanos eine verbrannte und der-
kohlte Fläche. Unter dem senkrechten Strahl der Sonne zerfällt nämlich
die Grasdecke in Staub, der Boden klafft in Spalten und Staubwolken
wirbeln empor. Allmählich verschwinden die aus der Regenzeit her-
rührenden Lachen, und in trübe Staubwolken gehüllt, von Hunger und
brennendem Durste gepeinigt, schweifen wilde Pferde und halbwilde Rinder
umher. Die Rinder dumpf aufbrüllend, die Pferde niit langgestrecktem
Halse gegen den Wind anschnaubend, um durch die Feuchtigkeit des Luft-
stromes die Nähe einer nicht ganz verdampfenden Lache zu erraten. Die
umherschweifenden Maultiere suchen aus andere Weise den Durst zu lindern.
Sie suchen eine kugelförmige Pflanze auf, den Melonenkaktus, der unter
sachlicher Hülle ein wasserreiches Mark besitzt. Die Maultiere schlagen
mit dem Vorderfuße die Stacheln seitwärts und trinken dann behutsam
den kühlen Distelsaft.
Folgt auf die brennende Hitze des Tages die Kühlung der Nacht,
so können Rinder und Pferde selbst daun nicht sich der Ruhe erfreuen.
Ungeheure Fledermäuse saugen ihnen während des Schlafes das Blut
aus oder häugeu sich an dem Rücken fest, wo sie eiternde Wuudeu er-
zeugen, in denen sich bald zur größeren Qual des armen Tieres stechende
Insekten ansiedeln. So führen die Tiere ein schmerzvolles Leben, wenn
durch die Glut der Sonne das Wasser in der Ebene schwindet.
*) Nach Humbold.