1896 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Hinter dem Kesselräume und von diesem nur durch den hinteren
Kohlenbunker getrennt, ist der Maschinenraum, in dem sich die mehrere
tausend Pserdekräste entwickelnde Dampfmaschine befindet. Der Dampf
wird aus dem Kesselräume zugeleitet. Die Dampfmaschine treibt, d. h.
dreht die Schraubenwelle, die im Kielräume des Schiffes liegt. Die
Welle ragt mit ihrem hinteren Ende aus dem Schiffsrumpfe heraus und
trägt hier, unmittelbar vor dem Steuerruder, die Schiffsschraube.
Wenn diese Schraube sich dreht, so drücken ihre 4 schrägen Flügel gegen
das Wasser und schieben dadurch das Schiff vorwärts. Das Steuer ist
uuteu breit, obeu stangenartig (Ruderstange), reicht bis zum Oberdeck
und steht dort mit einem Zahnrade in Verbindung, mit dessen Hilfe es
vom Steuermann nach rechts oder links gezogen werden kann.
Der Schiffsraum ist in vier übereinanderliegende Räume einge-
teilt. Der unterste Raum ist der Kielraum: Über diesem liegt der
Laderaum. Daraus folgt das Zwischendeck. Hier findet sich eine
große Anzahl einfacher Bettstellen, die zu zweien übereinander an allen
Quer- und Läugstwäudeu befestigt sind. Das Zwischendeck erhält durch
kleine runde Fenster, Ochsenaugen genannt, hinreichend Licht. Es ist zum
Aufenthalt für weniger bemittelte Passagiere bestimmt. Über dem
Zwischendeck liegen die Kajüten, das sind die Räume für die Reisenden,
die einen höheren Fahrpreis bezahlt haben. Diese Kajüten sind sehr
bequem und behaglich eingerichtet (Sopha, Polsterstühle u. s. w.) Zu
jeder gehört ein besonderer Schlasraum (Kabine). Für die Kajüten-
Passagiere ist auch ein Speisesaal, ein Rauchzimmer und ein Lesezimmer
vorhanden.
Über den Kajüten liegt das Oberdeck, kurzweg auch das Deck ge-
uaunt. Es ist vorn (Bug), hinten (Heck) und in der Mitte wieder über-
baut. (Küche, Vorratsräume u. s. w.) Das platte Dach dieser Räume
dient als Promenadendeck (d. h.?) dasselbe wird noch durch die Kommando-
brücke überragt. Sie steht vor den Schornsteinen und reicht von der
Steuerbordseite (Die rechte Seite in der Fahrrichtung) bis zum Backbord
(links). Von der Kommandobrücke ans leitet der Kapitän das Schiff.
Durch ein Sprachrohr und eine elektrische Klingel läßt er dem Mafchi-
nisten im Maschinenräume seine Befehle zukommen. Auf der Brücke und
im Steuerhause hängt je ein großer Kompaß, des Schiffes untrüglicher
Wegweiser und zuverlässiger Führer bei gutem Wetter, aus stürmischer
See und in dunkler Nacht. Er hängt in einem Ringe, der wieder in
einem größeren befestigt ist (Anzeichnen.) Diese Art der Aufhängung
sichert der Maguetnadel und der Windrose bei allen Schwankungen
eine wagerechte Lage.
Unser Schiff" hat anch drei Masten. Sie reichen bis zum Kiel
hinab und sind nicht allzu hoch. An ihnen werden Segel und Flaggen
(Signale!) befestigt. Die gesamte Takellage (Masten, Segel n. s. w.)
trägt das Dampfschiff nur zu dem Zwecke, daß es bei günstigem Winde