1896 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Kohlen sparen kann und ferner nicht ganz hilflos auf dem Meere
schwimmt, wenn einmal die Maschine oder die Schraube versagen sollte.
Im Vorderteile des Decks liegen bezw. hängen die schweren eisernen
Anker, die an starken Ankerketten (ca. 40 in lang) mit Hilfe der Anker-
Winde mittels Dampfkraft niedergelassen oder aufgewunden werden. An
den beiden Seitenwänden des Schiffes hängen einige Boote so über Bord
hinaus, daß sie schnell niedergelassen werden können. (Wann z. B.?)
An verschiedenen Stellen des Deckgeländers find Rettungsgürtel befestigt.
(Nach Eschner.) — Zusammenfassung.
3* Die Stadt New-Pork.
Jitl: Wir treten heute im Geiste eine Wanderung durch
die Riesenstadt New-Aork an, um ihr Leben und ihre Sehens-
Würdigkeiten kennen zu lernen.
Nachdem New-Iork noch einmal gezeigt und seiner Lage nach be-
stimmt worden ist (Insel in der Mündung des Hudson!), beginnt der
Lehrer:
Unser Schiff ist angekommen. Das Toben der Maschine hat ausge-
hört. Die Anker sind hinabgerollt in die grünliche Meeresflut. Eine
Holzbrücke wird geschlagen, die das Schiff mit dem Lande verbindet, und
nun hält uns nichts mehr ab, wieder den Fuß aufs feste Land zu setzen.
Nur wenige Schritte — und das Schiff, das uns sicher über den Ozean
trug, liegt hinter uns, und wir stehen anf dem Boden der neuen Welt.
Ein gedrängter Haufe von Lastträgern, Fremdenführern und Händlern
empfängt uns. Man bittet, schmeichelt, drängt und stößt — wir aber
schieben uns durchs Gewühl und warten auf einen günstigen Augenblick,
die erste Straße überschreiten zu können. (Bild!) Mehrere Minuten
vergehen, ehe wir dazukommen, da eine Reihe von Wagen aller Art,
große und kleine, Lastwagen, Straßenbahnwagen u. s. w. fast ohne Unter-
brechung dahin eilen. Endlich schlüpfen wir durch eine Lücke hinüber
und gehen die Straße, die in einem rechten Winkel vom Ufer ins Innere
der Stadt führt, entlang. (Bild!) Hier ist es schon viel ruhiger. Die
Straße ist breit. Die Mitte wird fast nur von Wagen benutzt. Die
Fußgänger halten sich aus den breiten Seitenwegen. Diese sind aller-
dings oft durch die Menge der Handelsgüter aller Art, die zur Schau
gestellt und den Vorübergehenden möglichst dicht vor die Augen gerückt
werden, sehr verengt. Nach einem Wege von fünf Minuten entrollt sich
plötzlich ein neues Bild. Eine andere breite Straße nimmt uns auf.
1. Es ist der Broadway oder „breite Weg". Diese Straße er-
streckt sich, soweit die Blicke reichen, in gerader Linie endlos von Süd
nach Nord. Ihre Seitenwege sind so breit, daß acht bis zehn Menschen,
ohne sich zu drängen, nebeneinander hergehen können und so viele mögen
auch iu ununterbrochen raschem Strome in entgegengesetzter Richtung
aneinander vorbei eilen. In der Mitte der Straße aber drängen sich