1896 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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c. im Süden vom indischen Ozean
d. im Osten vom bengalischen Meerbusen.
B. Die Karte giebt nns an zweiter Stelle Aufklärung über die
Bodengestalt der Halbinsel: Wir finden:
Wenn wir im Geiste Indien von Nord nach Süd durchwandern
wollen, so stoßen wir zunächst auf ein gewaltiges Hochgebirge, auf das
Himalaya. Dieses Gebirge zieht sich in einem flachen Bogen vom
Indus bis zum Brahmaputra und fällt (Färbung!) nach Süden zu steil
ab. — Himalaya d. i. „Sitz des Schnees" nennen, so sügt der Lehrer
hinzu, die Eingeborenen dieses Gebirge. Heilige Ehrfurcht erfüllt ihr
Herz beim Anblick der schneeglänzenden Riesenberge, auf deuen ihrer
Meinung nach die Götter wohnen. Der höchste Berg des Himalaya,
es ist zugleich der höchste des ganzen Erdballs, gilt ihnen als der Sitz
einer ihrer höchsten Gottheiten, des Gottes Schiwa. Gaurisaukar, d. i.
„Höhe des Schiwa" ist der Name des Berges. Wohl noch niemals hat
ein Mensch seinen Rücken zu erklettern versucht. — Um nns einen Be-
griff von der Ausdehnung des Himalayagebirges zu verschaffen, wollen
wir seine Breite und Länge mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes
messen. Was finden wir? (Die Ausdehnung von West nach Ost beträgt
ungefähr 2100 km, also ungefähr soviel wie die Entfernung von Köln
bis Moskau. Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt gegen
350 km, ist also fast so groß wie die Strecke zwischen Erzgebirge und
Ostsee.
2. Vom schneeglänzenden Himalayagebirge steigen wir nieder in das
Tiefland von Hindostan, das von zwei Riesenströmen, dem Indus
und dem Ganges, und ihren zahlreichen Nebenflüssen bewässert wird.
Wir überschreiten einen der Hauptströme, den Ganges, und steigen dann
aus der Ebene
3. wieder empor, und zwar zu dem Plateau von Dekan. Dieses
Platean ist eine nach Osten zu geneigte Hochebene (Flnßläufe!) beginnt im
Westen mit dem Ghätsgebirge und fällt allmählich zu der Küstenebene
ab, die den bengalischen Meerbusen einfaßt.
4. Aber noch einmal müssen wir bergab und bergauf, deuu das
Plateau von Dekan reicht nicht bis zur Südspitze. Wir steigen von ihm
ans wieder zu einem tiefen Einschnitt und aus diesem Einschnitt wieder
hinauf zu dem Gebirge von Travaneore, welches die Südspitze füllt'
Von der Höhe dieses Gebirges aus schauen wir den indischen Ozean'
Wie groß ist die Entfernung, die wir zurückgelegt haben? (Vom
Himalayagebirge bis zur Südspitze 2500 km. So groß ist ungefähr
die Entfernung zwischen Ehristiania und Palermo!)
Iii. Und was können wir von der Karte über die Bewässerung
Indiens ablesen?
Die Karte lehrt, daß Indien sehr gut bewässert ist. (Es zählt
Tischendorf, Fremde Erdteile. 7