1896 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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und inwendig versilbert gewesen sein. Diese Flotte unterwarf alle Küsten-
länder bis nach Indien. Sesostris selbst rückte mit seinem Landheere
über die Meerenge (Zeigen!) vor, besiegte Meder und Assyrer, drang
bis zum Ganges vor und nahm Indien in Besitz. An den Grenzen
aller Länder, die er besiegt hatte, ließ er Denkfaulen errichten, auf denen
die Inschrift prangte: Ein König der Könige, ein Herr der Herren,
Sesostris, hat dieses Land bezwungen durch die Gewalt der Waffen.
2. Hier pflegten schon im grauen Altertums weise Priester
Kunst und Wissenschaft.
Sie waren Richter, Ärzte, Baumeister und Ratgeber der Könige
und verstanden schon vor vielen Jahrtausenden die Kuust des Schreibens.
Allerdings kannten sie keine Buchstabenschrift, sondern zeichneten ganze
Figuren zum Ausdrucke des Gedankens. So z. B. bedeutete eine
Schlange, die sich in den Schwanz biß, die Zeit oder den Kreislauf des
Jahres, ein Auge die Vorsicht, das Wachen oder die Wachsamkeit, mehrere
Wellenlinien das Wasser und was mit ihm zusammenhängt u. s. w.
Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Mit Hiero-
glyphen waren alle Denkmäler und Bauwerke bedeckt. Viele Jahrhunderte
stand man diesen Schriftzeichen staunend gegenüber, ohne sie deuten zu
können. Erst in unserem Jahrhundert hat man den Schlüssel zu der
„Schrift der göttlichen Worte", wie die ägyptischen Priester die Hiero-
glyphenschrift nannten, gefunden.
3. Hier richtete man Bauwerke auf, die die Jahrtausende
überdauerten und noch heute unser Stauuen hervorrufen.
Zu diesen Bauwerken gehören:
a. Die Pyramiden (Geogr. Charakterbilder von Lehmann, Bild
Nr. 21). Es sind dies riesenmäßige viereckige Gebäude, die von einer
breiten Grundfläche ausgehen und allmählich in einer abgestumpften
Spitze enden. Sie bestehen aus ungeheuren Quadersteinen und enthalten
im Innern viele Gänge und Kammern. Es giebt in Ägypten noch vierzig
dieser Bauwerke. Die schönsten und besterhaltenen stellt unser Bild dar.
Sie stehen in der Nähe des Dorfes Gizeh, westlich von Kairo. Die
größte dieser drei Pyramiden soll von dem Pharao Cheops erbaut worden
sein. Sie ist einst 150 Meter hoch gewesen. Noch jetzt beträgt ihre
Höhe fast 140 Meter. Man vermöchte die ganze Peterskirche in Rom
in diese Pyramide packen, und wenn man den Straßburger Münster
hineinsetzen könnte, so würde seine Spitze nicht hervorragen. Der Ein-
gang zu dieser Pyramide liegt ungefähr 15 Meter über der sandver-
wehten Grundfläche. Er ist nur l1/«, Meter hoch und 1 Meter breit.
(Veranschauliche!) Durch ihn gelangt man in einen langen, schmalen Gang
Benutzen könnte man auch Langt, Bilder zur Geschichte der hervorragenden
Bauwerke aller Kulturepochen, pro Bild 3 Mk. (Öldruck — 75^:57 cm.) —
1. ^sphynx und Pyramiden. 2. Memnons-Kolosse. 3. Tempel von Lnxor. 4. Felsen-
Zräber. 5. Jsistempel. 6. Tempel von Edfu.
Tischendorf, Fremde Erdteile. i j