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1896 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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gerichtet; wir aber richten den Leib. Er soll ein Jahr unbegraben
bleiben; denn es giebt nur eine Herrschertugend, die Gerechtigkeit, und
keine andere Tugend ist ohne diese."
Zur sachlichen Besprechung.
a. Woher stammen die zahlreichen Steine, aus denen eine
solche Pyramide besteht? Man brach sie in den felsigen
Absturzrändern der den Nil links und rechts begleitenden Hoch-
stächen und schaffte sie mit unendlicher Mühe an Ort und Stelle.
b. Wie war es möglich, solche Riesenbauwerke auszuführen?
Nur dadurch, daß das Volk zu Frondiensten gezwungen wurde.
(Erinnere an Israel in Ägypten!) So sollen unter der Re-
gierung des Cheops 20 Jahre lang beständig 100 000 Menschen,
die aller drei Monate durch andere abgelöst wurden, Fron-
dienst geleistet haben.
Tie Pyramiden von Gizeh werden jährlich von Hunderten von
Reisenden besucht, vou vielen auch erstiegen. (Stufen im Mantel der
Pyramide!) Das Besteigen ist weder gefährlich noch besonders beschwerlich.
2 Führer steigen voran und ziehen den Reisenden an den Händen aus-
wärts, während ein dritter Führer folgt und nachschiebt. In 20 Minuten
hat man die Spitze erreicht und genießt dann von ihr eine herrliche
Aussicht.
b. Die Obelisken. Tie Obelisken sind viereckige, oben spitz zu-
lausende Säuleu, haben ohne das Fußgestell eine Hohe von 15 bis
50 Meter und sind unten 1,5 bis 8 Meter ins Gevierte breit. Bei
all ihrer Höhe bestehen sie doch nur aus einem einzigen Steine von dem
härtesten, meist rötlichen Granit aus dem östlichen oder arabischen Ge-
birge in Oberägypten. Sie sind auf das feinste poliert und führen auf
ihreu Seitenflächen hieroglyphische Bilder. Zur Zeit der Überschwemmung
wurden diese ungeheueren Massen auf Nilflößen herübergeholt und durch
besonders gegrabene Kanäle dann an Ort und Stelle gebracht.
Diese Obelisken errichtete man vor Tempeln, Palästen und Gärten
zur Erinnerung an merkwürdige Begebenheiten oder zur Zierde. — Ver-
schiedeue Obelisken wurden aus Veranlassung des Kaisers Augustus (Zeit?)
oder seiner Nachsolger mit vieler Mühe nach Rom gebracht und sind dort
aufgestellt worden. Als freilich Rom von rohen Barbaren (Wann?) er-
obert und verwüstet wnroe, wurden diese Obelisken umgestürzt. Manche
liegen noch heute unter Schutt begraben, andere sind aus Veranlassung
eines römischen Papstes (Sixtus V.) mit unsäglicher Mühe wieder ausge-
richtet worden. Einige Obelisken hat man anch nach Konstantinopel
gebracht und dort aufgestellt, und erst im Jahre 1838 ist ein 24 Meter
hoher Obelisk von dem ägyptischen Dorfe Luxor nach Paris geschafft
und dort errichtet worden.
c. Großartige Tempel und Paläste. — In uralten Zeiten
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