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1. Außereuropäische Erdteile - S. 196

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 196 — lag in Oberägypten zu beiden Seiten des Nils eine gewaltige Stadt, das hundertthorige Theben. Hier stand einst der große Reichstempel, der dem Könige der Götter, Ammon, geweiht war. Die Pharaonen wetteiferten in dem Ruhme, zur Erweiterung und Verschönerung dieses Tempels beigetragen. Dieser Tempel war so beschaffen: Durch ein ehernes Thor schritt man zunächst in einen von Säulenhallen umgebenen Hof, der ungefähr die Größe unseres Marktplatzes hatte. Aus ihm gelangte man in eine Riesenhalle, wie sie anderswo Menschenhände nicht ausgesührt haben. 134 Säuleu trugen das steinerne Dach, das einen Raum von 50 m Tiefe und 100 m Breite (Veranschauliche!) bedeckte. Buntfarbige Bilder und Schriften bedeckten die Wände wie mit einem Teppiche. — Ungefähr drei Viertelstunden von dieser Stelle (Bei dem Dorfe Luxor) staud ein anderer Tempel, dessen Dach von 195 Sänlen (150 stehen heute noch) getragen wurde. Dieser Tempel war mit dem erstgenannten durch eine Allee von Sphinxen (Abbildung!) — auf jeder Seite 600 — verbunden. 4. Industrie und Gewerbe waren in hohen Grade ausge- bildet. a. Der Bergbau war außerordentlich ergiebig und sorgfältig ge- regelt. Die Bergleute trugen hier schon vor Jahrtausenden ihr Grubeu- licht an der Stirn und arbeiten wie bei uns in Tag- und Nacht- schichten. b. Man verstand es weiter, Leinwand und feiue Baumwollen- zeuge herzustellen, zu färben und zu bedrucken. Man webte Teppiche mit allerlei Mustern. c. Man verfertigte Vasen und andere Gefäße nicht nur von Thon, Metall und Steiu, sondern auch von Glas. ä. Zum Schreiben fertigte man aus der Papirusstaude Blätter. Man zog von den starken Halmen dieser Pflanze die fafrigen, dünnen Schichten ab, bestrich sie mit einem heißgemachten Klebstoff, ließ sie an der Sonne trocknen und glättete sie dann mit einem Glättzahn. e. Ägyptische Waffen waren sehr geschätzt und wurden von den Nachbarvölkern eifrig gekauft. Verstanden die alten Ägypter doch sogar die Kunst des Vergoldens. 5. Durch seiueu sorgfältig geregelten Ackerbau wurde Ägypten zur Kornkammer für die umwohnenden Völker. (Brüder Josefs!) Wie uns schon aus der heiligen Geschichte bekannt ist, verdankt Ägypten seine Fruchtbarkeit dem Nil, der jährlich 3 Monate lang (Au- gnst—oktober) aus seinen Ufern tritt, das Land weit und breit über- schwemmt und dabei einen fetten Schlamm zurückläßt. Im alten Ägypten entfaltete man nun vor und während der Überschwemmung eine emsige *) Eine 2 72 —3 V2 m hoch werdende Riesenbinse, deren dreikantige Halme unten manchmal armesdick werden.
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