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1. Außereuropäische Erdteile - S. 208

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 208 — der Verzweiflung. Als aber an Rettung nicht mehr zu denken war, steckten die kühnen Streiter den Tenipel in Brand und begruben sich unter seinen Trümmern. — Siebzehn Tage lang brannten die Reste einstiger Herrlichkeit Als man vor einigen Jahren die Trümmer der alten karthagischen Stadtmauer aufgrub, fand man sie mit einer ändert- halb Meter tiefen Schicht aus Asche, verkohltem Holz und Metallmassen bedeckt. 2. Noch einmal aber erhob sich dieses Gebiet zur schönen Blüte. Schon unter Kaiser Augustus erstand Karthago aus Schutt und Asche, und ums Jahr 200 n. Chr. war es die zweitgrößte Stadt des römischen Reiches. In damaliger Zeit hatte das Land gegen 150 christliche Bischofsitze und viele berühmte Kirchenlehrer (Augustin!) In der Mitte des siebenten Jahrhunderts aber, als die Araber auch hierher vordrangen, sank wieder alles in Schutt und Asche. Iii. Wer hat den Nordrand Afrikas heute in Besitz? Die Karte zeigt uns am Nordrande Afrikas vier Staaten. 1. Marokko. Dieser Staat umfaßt das westliche Atlasland und reicht auch weit iu die Wüste hinein. Dieses Land, fügt der Lehrer hinzu, köuute ein Kulturland ersten Ranges sein. Es besitzt nämlich nicht nur ein außerordentlich gesundes Klima, sondern auch einen frucht- baren Boden und viele Bodenschätze, insbesondere Gold, Quecksilber, Kupfer, Salz und Schwefel. Gegenwärtig freilich liegt der Anban sehr darnieder und weite Strecken, die bei sorgfältiger Bebauung Getreide, Oliven, Dattekn, Tabak und Wein in Hülle und Fülle hervorbringen würden, bieten nur das zum Leben Nötigste. Bergbau giebt es fast gar nicht. Die Sultane von Marokko haben bis jetzt alle Europäer, die Bergwerke anlegen wollen, abgewiesen. Nur die Viehzucht steht in Blüte und liefert feurige Roffe (Berberrosse!) Kamele und feinwollige Fettschwanzschafe. — Die Hauptstädte des Laudes heißen Fez und Marokko. Fez hat eine wundervolle Lage. Es liegt in einer frucht- baren Ebene am Fuße der Schneegipfel des Atlas. Es ist die bedeut- samste Industriestadt des Staates, und zwar beschäftigen sich ihre Be- wohner hauptsächlich mit der Herstellung von Waffen, Lederwaren und Teppichen. Auch werden hier die kleinen roten Mützen, mit denen die Muhamedaner gern das Haupt bedecken, (Abbildung!) gefertigt. Sie führen den Namen der Stadt, heißen also „Fez". — Marokko hat ebenfalls eine prächtige Lage. Es breitet sich am Fuße steiler Berge in einer grünenden, von blinkenden Gewäffern durcheilten fruchtbaren Thal- ebene aus. In den zahlreichen Bazars der Stadt werden meist Leder- arbeiten, namentlich Fußbekleidungen, feilgeboten, denn Marokko hat Leder- fabriken, in denen eine besonders geschätzte Sorte Leder (Nach dem Herstellungsort Maroqninleder genannt) hergestellt wird. — So hat die
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