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1. Außereuropäische Erdteile - S. 239

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 239 — gleichviel ob sie in Australien geboren oder ob sie eingewandert sind, darauf gefaßt sein, daß sie spätestens zwischen dem 38. und 45. Jahre grau oder völlig weiß werden, besonders wenn sie sich viel im Freien aufhalten und so den Sonnenstrahlen ausgesetzt sind. Weiter muß erwähnt werden, daß das australische Klima überaus gesund ist. Ein Mensch, der mäßig lebt, wird hier nur ganz selten von Krankheit heimgesucht werden, sich einer Elastizität des Körpers und großer Kraft erfreuen und ein hohes Alter erreichen. Die Hitze ist allerdings oft sehr bedeutend (30—36° C.), aber sie erzeugt nicht allzu- starken Schweiß, und der Mensch empfindet nur selten jene Schlaffheit und Abspannung, welcher man an heißen Sommertagen in Europa sich nicht erwehren kann. In Australien kann man mitten im Sommer auch bei der größten Hitze täglich 40—60 km zurücklegen, ohne große Er-- müdung zu spüren. Ein Reisender erzählt darüber: „Ich bin eine ganze Woche lang in einem einzigen Zuge gewandert, habe täglich 50—70 km zurückgelegt und fühlte mich am anderen Morgen nach einem erquickenden Schlafe vollkommen frisch. Wenn wir kein Unter- kommen unter Dach und Fach haben konnten, nahm jeder sein Beil, hieb vom ersten besten Gummibaume ein 2 1/2 m langes, l m breites Stück Rinde ab, legte es als Matratze aus die Erde, kehrte die Füße dem Feuer zu, hüllte sich in eine Decke, bereitete sich aus seinem Ranzen ein Kopfkissen und schlief so prächtig, als läge er auf einem Pfnhl von Eiderdnnen." Iii. Wer bewohnt das Festland von Australien? Wir haben Eingeborene und Eingewanderte zu unterscheiden. 1. Die Eingeborenen sind die Australueger*). Sie sind meist klein, haben einen dicken Kopf, aber auffallend dünne Arme und Beine. Ihre dnnkelbrauue Haut ist fast überall reich behaart und an vielen Stellen mit roter, weißer und schwarzer Farbe bemalt. Auch lieben sie es, mit scharfen Muscheln Einschnitte auf der Brust und den Armen zu machen. Ihr Haar ist kraus, doch nicht wollig wie beim Neger. Sie gehen zum Teil ganz nackt einher oder bedecken sich höch- stens mit einem Känguruhfelle. Einen festen Wohnsitz haben sie nicht. Wo sie sich niederlassen, errichten sie in der Eile kleine dachförmige Hütten aus Zweigen, Rinde und Gras. Alles, was lebt, wird von ihnen verschlungen, selbst Eidechsen, Frösche und Spinnen. Ihre Waffen sind hölzerue Speere, die mit Steinen oder Muscheln zugespitzt sind. Mit ihnen erlegen sie das Känguruh, Opossum u. a. Tiere; mit ihnen suchen sie auch Fische zu erlaugeu, doch haben sie zum Fischen auch Netze. Bogen und Pseile kennen sie nicht. Sie sind sehr unwissend. Sie lernen nicht weiter als bis 4 zählen, und von Gott kann man ihnen durchaus keine Vorstellung beibringen. Auch fürchten sie den bösen Geist, *) Lehmann-Leutemann, Völkertypen, Bild Nr. 6.
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