Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Außereuropäische Erdteile - S. 244

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 244 — 3. Eigenartige Erscheinungen in Pflanzen- und Tierwelt. a. So besitzt z. B. das Innere von Neu-Guinea Urwälder, die an Großartigkeit und Üppigkeit des Pflanzenwuchses hinter den Urwäldern Südamerikas und Indiens in keiner Weise zurück- stehen. So gedeihen weiter aus fast allen Inseln Kokos- und Sagopalmen, Bananen und Brotfruchtbäume in so großer An- zahl, daß sie den Bewohnern fast die gesamte Nahrung liefern. So wächst weiter auf Neu-Seeland ein Baumriese, die Kaurifichte, der sich bis zu einer Höhe von 60 m erhebt, und der merkwürdige neuseeländische Flachs, ein Liliengewächs, dessen meterlange Blätter die stärksten Pflanzenfasern zu Körben, Matten, Netzen, Schnüren, Segeltuch und Tauen liesern. b. Unter den Tieren, die die Inseln bewohnen, sind besonders sonderbar gestaltete oder auffallend prächtig gefärbte Vögel zu nennen. Zu den sonderbar gestalteten Vögeln ist an erster Stelle der Kiwi zu zählen, der weder Flügel- noch Schwanz- federn besitzt. (Abbildung.) Von den prächtig gefärbten Vögeln erwähnen wir die auf Neu-Guinea lebenden Paradiesvögel (Bunte Abbildung!) und die kleinen Kleidervögel, aus deren scharlachroten Federn sich die Bewohner der Sandwich-Jnseln kostbare Federmäntel herstellen. Iii. Wer bewohnt die australischen Inseln? Die Bewohner der Inselwelt, ungefähr zwei Millionen stark, zer-- fallen in zwei Abteilungen, in die Polynesier und die Melanesien 1. Die Polynesier bewohnen die äußeren Inselgruppen und Neu- Seeland und sind im allgemeinen ein schöner, kräftiger Menschenschlag von hellbrauner Farbe. Sie besitzen schwarzes, lockiges Haar, dicke Lippen schöne weiße Zähne und verhältnismäßig kleine Hände und Füße. Ihr Charakter zeigt neben guten, viele schlechte Seiten. Sie sind freundlich und gutmütig, aber wankelmütig, lügenhaft, geschwätzig und teilweise auch noch dem Kannibalismus (d, h.?) ergeben. Ihre Kleidung besteht bei den meisten nur aus einem Lendenschurz. Doch lieben sie außerordeut- lich Schmuck und Putz. Das mit Kokosöl gesalbte Haupt schmücken sie mit Federn und wohlriechenden Blumen. In die durchbohrte Nasen- scheidewand stecken sie Federn. In den Ohrläppchen tragen sie mit Vor- liebe Menschen- oder Haifischzähne. Auch das Tätowieren ist allgemein Sitte. Die Wohnungen bestehen aus Rohr und haben meist eine läng- lich viereckige Gestalt. In keinem Ort fehlt ein langes als Gesellschafts- haus benutztes Gebäude, das zu Versammlungen und Festlichkeiten dient und reich verzierte Wände besitzt. Die Hauptbeschäftigung der Polynesier besteht im Landbau. Aus vielen Inseln findet man umzäunte Felder mit Bewässerungsgräben und zierlich angelegte Gärten, in denen wohlriechende Sträucher und prächtige Blumen gedeihen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer