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1. Außereuropäische Erdteile - S. 11

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 11 — Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffeepflanzungen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand eine Kaffeepflanze entwendete) denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Franzose ein Kaffeebänmchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatz auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffee- Pflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kaffeebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Martinique, sondern auch auf den übrigen Westindischen Inseln Kaffeepflanzungen zu finden waren. b. Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Genuß- mittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c. Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) Freilich ist die Bebauung der Westindischen Inseln mit vielen Schwierigkeiten verknüpft. Zerstören doch nicht selten wolkenbruchartige Regengüsse, heftige Erdbeben, Bulkanausbrüche oder furchtbare Orkane in einer Stunde alles, was fleißige Hände in jahrelanger Arbeit schufen. Wie es bei einem Orkane zugeht, soll uns ein Mann erzählen, der einen Orkan auf Euba mit erlebt hat. Er erzählt: „Der Himmel hatte eine bleierne Farbe angenommen. Die Luft war so dick, daß man kaum zu atmeu ver- mochte. Die Soune erschien wie ein dunkelglühender Feuerball von unge- heurer Größe. Die gesamte Tierwelt war in Ausruhr. Die Pferde schnauften wild und rannten mit emporgehobenem Schweife in den Wald. Die Schafe drängten sich angstvoll zusammen. Die Vögel flogen scharen- weise und mit Angstgeschrei umher. Plötzlich ertönte in den Lüften ein furchtbares Heulen. Staubwolken wirbelten auf, daß niemand einen Schritt weit sehen konnte, und der Orkan brach los. Stöße des Sturmes, welche die Erde erbeben machten, Blitze, die wie glühende Schlangen durch die Luft zischten, folgten mit Gedankenschnelle,- dann rollte der Donner, als wollte der Himmel einbrechen. Überall krachten die Bäume, und die gewaltigsten wurden geknickt, als wären es Halme, und stürzten entwurzelt und zersplittert übereinander. Nach einer Weile machte der Sturm eine Pause, aber er schien nur neue Kräfte sammeln zu wollen. Bald brüllte er wieder, wie wenn das Ende der Tage da wäre. Plötzlich prasselte ein Regenguß vom Himmel, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Der Name „Regen" reicht nicht aus, die Ströme zu bezeichnen, die vom Himmel stürzten. In wenigen Augenblicken war die ganze Umgegend einem See
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