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1. Außereuropäische Erdteile - S. 40

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 40 — aus, die erst am Atlantischen Ozean ihr Ende findet. Wir werden auch sie noch durchwandern. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie sind die Tiere beschaffen, denen wir auf unserer Reise begegneten? 1. Wir sahen zunächst den Kondor. Er erregt unsere Bewunderung, wenn wir bemerken, wie er mit ausgebreiteten, fast bewegungslosen Schwingen in den Lüften sich wiegt oder auf einer hohen Felsenspitze nach Beute ausspäht. Ist er doch der größte fliegende Vogel der Welt, er klaftert (d. h.?) 3^—4 m. Und doch ist dieser Riesen- Vogel nur ein ekelhafter Aasgeier. Mit unsäglicher Gier würgt er große Fetzen von Aas hinunter und kauert dann, vollgefressen, kaum noch einer Bewegung fähig, uebeu dem Reste seines scheuß- lichen Mahles. Die Leichen gefallener Tiere bilden seine Haupt- nahruug. Doch raubt er auch lebende Tiere, nämlich Schafe, Kälber und junge Lamas. Mit scharfem Gesicht erspäht er aus schwindelnder Höhe seine Beute und stürzt sich blitzschnell ans sie herab. (Nach Twiehausen.) 2. Weiter bemerkten wir das Lama. Wir sahen es in großen Herden im Gebirge weiden. Es ist mit dem Kamel verwandt, hat aber nur die Größe eiues Esels und besitzt keinen Höcker. Sein langes, wolliges Haarkleid hat verschiedene Färbung. Bei manchen Tieren sieht es weiß, bei anderen grau, wieder bei andereu braun aus. Das Lama kann leicht gezähmt werden und wird dann wie das Kamel zum Tragen von Lasten verwendet. Vor der Entdeckung Amerikas war es das einzige nutzbare Haustier des Erdteils. Es liefert Fleisch und Milch zur Nahruug, Wolle und Haut zur Klei- duug. 3. Eudlich bemerkten wir auch einzelne Bieunas. Diese Tiere haben Schafgröße, sind also kleiner als die Lamas und besitzen braun- gelbe, sehr feine Wolle, die nur zu den feinsten Zeugen Verwendung findet. b. Unser Weg führte oft an den Überresten von Maultieren vorüber, und wir hörten, daß diese Tiere unter der schweren Last, die sie zu tragen hatten, zusammengebrochen waren. Was mögen sie getrageu haben? Sie trugen wertvolle Erze. Die Cor- bitleren enthalten nämlich einen Ungeheuern Reichtum an Metallen,- nament- lich sind es Gold-, Silber- und Kupferadern, welche die Bergreihen durch- zieheu und häufig offen zutage treten. So wnrde z. B. eines der größten Silberlager durch einen Hirten entdeckt, der am steinigen Abhänge eines Berges herunterglitt und beim Fallen, um sich zu retten, einen Grasbüschel erfaßte. Als er dabei das Gras mit der Wurzel herausriß und eine kleine Stelle des Bodens entblößte, schimmerte ihm eine Ader fast reinen Silber- erzes entgegen. Bei allem Reichtum an Metallen ist aber der Bergbau in den Cordilleren sehr schwierig. Einmal sind viele der Minen (d. h.?) nur
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