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1. Außereuropäische Erdteile - S. 51

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 51 — 4. Die Republik Peru. Dieser Staat liegt ebenfalls au der West- küste des Erdteils. Er reicht vom Amazonenstrom bis zum Titicacasee. Als größte Stadt läßt uns die Karte Lima erkennen. 5. Die Republik Bolivia. Sie liegt östlich von Peru und gehört zu den wenigen Staaten Südamerikas, die nicht vom Meere bespült werden. Bolivia ist nicht arm an Bodenschätzen. Es hat z. B. noch heute bedeutuugs- volle Zinngruben und reiche Silberminen. Trotzdem sind Industrie und Handel ganz gering. Woran mag das liegen? (Das Land ist schwer zugäng- lich. Von der Küste des Atlantischen Ozeans ist es durch Urwälder getrennt, von den Ufern des Großen Ozeans durch die Cordillereu geschieden. Dazu leidet es uuter der unglaublichen Unwissenheit seiner Bewohner und unter dem Mangel an Verkehrswegen. Fahrbare Straßen gibt es fast gar nicht.) 6. Die Republik Chile. Dieser Staat zieht sich langgestreckt an der Westküste hin, ist also ein schmales Küstenland. Seine Hauptstadt heißt Santiago, seine wichtigste Hafenstadt Valparaiso. Chile wird oft „der Garten der Neuen Welt" genannt. Warum wohl? (Es besitzt im südlichen Teile überaus fruchtbare Landstriche. Alle europä- ischeu Getreidesorten, Gemüse und Obstarten gedeihen vortrefflich. Anßer- dem erntet man auch Tabak, Südfrüchte und Waluüffe.) Man könnte es auch die „Schatzkammersüdamerikas" nennen) denn sein Boden birgt Gold, Silber, Knpfer, Kohlen, Schwefel und Salpeter in Menge. Der Chili- salpeter wird nach allen Erdteilen versandt und in der Landwirtschast als Dünger verwendet. Die meisten und wichtigsten Salpetergruben sind in deutschem Besitz. In Chile hat das deutsche Wesen eine höhere Bedeutung gewonnen als irgendwo sonst in Südamerika. Besonders gilt das für Valdivia. „In allen Hauptstraßen findet man Firmenschilder von Kaufleuten und Handwerkern mit deutschen Namen. Hier ist es eine Ehre und Empfehlung, ein Deutscher zu seiu. Hier wird der deutsche Handwerker nie vergessen, der Bezeichnung seiner Werkstatt den ehrenden Zusatz „alemana" beizu- fügen,- auf Schritt und Tritt findet man die Bezeichnungen: Deutsche Tisch- lerei, Deutsche Schneider- und Schuhmacherwerkstatt, Deutsche Bierbrauerei und ähnliches. Was die Deutschen hier noch besonders ziert, ist, daß sie in der Fremde als Landsleute eng zusammenhalten. Es hat sich eine selb- ständige deutsche Gemeinde gebildet, deren ernstes Streben es ist, deutsche Sitteu und Sprache zu erhalten. Hilfsbedürftige Landsleute werden durch einen deutschen Wohltätigkeitsverein unterstützt' ein deutscher Haud- Werkerverein und ein Arbeiterbildungsverein sorgen für die Bildung auch hüte erklärt sich in der Hauptsache daraus, daß das Stroh mühsam und zeit- raubend aus den Blättern eines den Palmen verwandten Gewächses gewonnen wird, das nur an der Küste wächst. An einem Hute erster Güte wird mehrere Wochen geflochten, da an ihm nur vor Sonnenaufgang (Feuchte Lust!) gearbeitet werden kunn. Er kostet schon an Ort und Stelle ca. 100 Mk. i) Deutschland führte bereits 1900 483886 t im Werte von 77^2millionen Mark ein. 4*
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