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1. Außereuropäische Erdteile - S. 107

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 107 — d. Hat denn das eiskalte Grönland gar keine Schönheiten aufzuweisen? Ein herrliches Schauspiel bieten die langen Winternächte. Diese siud nämlich nicht nur durch den starken Schein des Mondes und der Sterne und durch den Wider- schein des Schnees, sondern auch durch häufige Nordlichter erhellt. Letztere nehmen oft den halben Himmel ein und sind von dunkler, brennender Blutfarbe. Bald bildet ein solcher Nordschein blut- rote Feuersäulen, bald feuerfarbige Garben, aus deren Mitte Feuerkugeln oder Strahlen wie Raketen ausschießen. Dabei ist es so hell, daß man wie am Tage lesen kann. Bei uns zeigt sich selten ein solches Nordlicht, und dann auch so schwach, daß es keine Vorstellung gibt von dem blutroten Schein, der fern im Norden die Winternacht durchloht. e. Grönland heißt so viel wie Grünland. Beurteile diesen Namen! (Er paßt gar nicht, denn . . .) Einst hat er aber gepaßt! Als im Jahre 982 an Grönlands Küste ein von Js- land vertriebener Mann namens Erik landete, fand er das Land reich an schönen Weiden, an Pelztieren und allerlei Wild- bret. Er bewog daher die Isländer, nach dem neuen Lande überzusiedeln. Nachdem dann sein Sohn eine Reise nach Nor- wegen gemacht hatte, wurde die Zahl der Ansiedler noch größer. Ums Jahr 1000 zählte man schon 190 Wohnsitze und mehrere Klöster. Aber nur wenige Jahrhunderte währte diese Blüte. Ansang des 15. Jahrhunderts verstummten die Nachrichten aus jenen fernen Gegenden, und heute erinnern nur noch dürftige Ruinen an jene Zeit. Auf welche Weise die Einwohner und mit ihnen der Ackerbau des damaligen Grönlands untergegangen sind, ist nicht genau zu bestimmen. Wahrscheinlich hat das sich mehr anhäufende Eis und die dadurch hervorgebrachte Kälte den Untergang herbeigeführt. Jetzt gibt es nur noch einige, im 18. Jahrhundert gegründete dänische Niederlassungen in Grön- land. Sie zählen alle zusammen kaum 12 000 Einwohner, fast nur zum Christentum bekehrte Eskimos, i) f. Wem verdanken wir die Kenntnis der fernen Eiswelt Grönlands? Kühnen Männern, die im Dienst der Wissen- schaft ihr Leben wagten. Eisberge und riesige Schollen drohten ihre Schiffe zu zermalmen, furchtbare Schneestürme, eisige Kälte, gefährliche Krankheiten, wilde Tiere, Mangel an Nahrung stellten ihnen einen frühen, schrecklichen Tod vor das Auge: sie ließen sich nicht abschrecken. Der Norweger Nansen durchquerte i) Hans Egede brachte das Christentum nach Grönland. Er war von 1721 bis 1736 unter den Eskimos als Missionar tätig und wirkte auch nach seiner Rückkehr nach Kopenhagen mit Rat und Tat für die Entwicklung Grönlands fort, bis ihn der Tod 1758 im Alter von 72 Jahren von der Erde abrief.
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