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1. Außereuropäische Erdteile - S. 135

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 135 — Sobald die Beeren anfangen, sich zu röten, werden sie abgepflückt, auf Matten ausgebreitet und an der Sonne getrocknet. Dabei erhalten sie eine schwarze Farbe und eine runzlige Schale. Dieser Pfeffer heißt „schwarzer Pfeffer". Der „weiße Pfeffer" stammt von derselben Pflanze, wird aber so gewonnen, daß man die Beeren völlig reifen läßt, dann in Meer- oder Kalkwasser legt und von der Schale befreit. b. Der Ingwer ist die getrocknete handsörmige Wurzel einer schilfartigen Pflanze. (Vorzeigen einer Jngwerzehe!) Der Ingwer schmeckt angenehm gewürzhaft, wirkt reizend und erwärmend auf die Berdauungs- organe und ist deshalb eines der beliebtesten Heilmittel gegen Berdauungs- schwäche. Die frischen, im Wasser erweichten und überzuckerten Knollen sind ein gutes Magenmittel und zugleich eine beliebte Leckerei. c. Der Zimmetbaum stammt von der Insel Ceylons) Er erreicht eine Höhe von 6—9 m und eine Stärke bis zu 50 cm. Seine Blätter sind in der Jugend schön rosenrot gefärbt, später färben sie sich hellgrün. Die Blüten sehen schneeweiß aus. Der wichtigste Teil des Zimmetbaumes ist der Bast und die darüber liegende zarte Rinde. Sie liefern das köstliche Gewürz. Im Mai und Juni ist die Ernte. Die Arbeiter — Zimmetschäler — schneiden die Zweige, welche Fingersdicke haben, ab, schaben mit einem stumpfen Messer die oberste, etwas rauhe Rinde weg und lösen dann sehr geschickt die zarte weiße innere Rinde so vom Holze, daß sie ein ganzes Stück bildet. In lustigen Schuppen erfolgt das Trocknen der weißen Rindenstücke, die sich beim Trocknen nach und nach hellbraun färben und zusammenrollen. (Nach Twiehausen.) — Verwen- dung des Zimmets im Haushalte. 6. Indien bringt anch prächtige Blumen hervor. Es hat nicht allein Rosen, die schöner gefärbt sind und herrlicher duften, als die unfern, sondern auch wundervolle Wasserblumen. Zu ihnen gehört die Lotusblume. Aus den dunklen, trüben Fluten der Flüsse erheben sich ihre sastig-grünen, runden Blätter. Sie schwimmen ähnlich wie unsere Seerosen auf dem Wasserspiegel oder strecken sich wie sammetne Becken aus ihm empor. Weite Strecken hin bedecken sie das Wasser wie mit einem grünseidenen Mantel. Zwischen den Blättern schauen rötlich- weiße Knospen hervor, die sich zu Blüten entfalten, die unserer Rose ähneln, aber bedeutend größer sind als diese. — Die Jndier, welche die Pflanzen und die Tiere ihrer Umgebung mit dem Leben ihrer Götter in Verbindung zu bringen pflegen, haben auch die Lotusblume in ihre heiligsten Sagen verwebt. Der schaffende Gott, so erzählen sie, ward von seinem Feinde, dem vernichtenden Wasser, besiegt und verfolgt. Nirgends fand er Rast noch Schutz, bis er sich in die rosigen Blüten der Lotusblume versteckte. Hier harrte er bis zur geeigneten Zeit, dann ging er aus seinem duftenden Gefängnis in um so größerer Herrlichkeit l) Die besten Zimmetgärten liegen auf dem 4—5 Stunden breiten ebenen Küstenstriche zwischen Negambo, Kolombo und Madura.
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