1914 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 144 —
Wo das Leben frei ist, in dem dritten Himmel der Himmel,
wo die Welten strahlend sind, dort mache mich unsterblich!
Wo Wünsche und Erfüllung sind, wo der Ort der glänzenden
Sonne ist, wo Freiheit und Freude herrscht, dort mache mich
unsterblich!"
Und in einem andern Liede desselben Buches heißt es:
„Wer ist der Gott, dem wir unsere Opfer darbringen sollen?
Er, der durch seine Macht der einzige König der erwachenden
und atmenden Welt ist,- er, dessen Macht die schneeigen Berge,
die See und die fernen Flüsse verkündigen.
Er, der den Himmel erschaffen hat — ja den höchsten der
Himmel. Er, der das Licht in der Luft ausmißt."
Und aus einem anderen alten Buche hört folgende Sprüche:
Besiege den Zorn durch Milde, das Böse durch Gutes,
Falschheit durch Wahrheit!
Sei nicht begierig, die Fehler anderer zu entdecken, aber
wache eifrig über die deinigen!
Wer sich selbst besiegt, ist ein edlerer Sieger, wie derjenige,
der in der Schlacht Tausende überwindet.
Dem Tugendhaften ist alles rein. Deshalb glaube nicht, daß
nackt zu gehen, zu fasten, auf der Erde liegen, den Unreinen
rein machen kann, denn der Geist wird immer derselbe bleiben.
Ich glaube, daß Jesus Christus zu jedem heidnischen Jndier, der
diese Vorschriften zu befolgen sich abmühte, die Worte, die einst so
tröstend ins Herz des jüdischen Schriftgelehrten *) fielen, sagen würde:
„Du bist nicht ferne von dem Reiche Gottes."
Ii. Wem gehört das alte Wunderland Indien?
1. Bewohnt wird es in der Hauptsache von einem zur
mittelländischen Rasse gehörigen Volke, den Hindus (220 Mill.).
Auf diesem Bilde seht ihr im Vordergrunde eine Hindufamilie der
ärmeren Volksklasse. Beschreibt! (Der Mann ist schlank und wohl-
gebildet, von bräunlicher Hautfarbe. Sein Gesicht ist schön und hat
milde Züge. Die Backen treten nicht stark hervor, die Augen sind
groß. Der Kopf ist rund, der Mund klein, Kopf- und Barthaar sind
schwarz und fein. Hände und Füße sind klein und zart gebaut. Seine
Kleidung besteht nur in einem um die Hüften gewundenen Tuch und
einer turbanähnlichen Kopfbedeckung. Er trägt auf dem Rücken eine
Fruchttraube des Bananenbaumes, denn Reis und Früchte, besonders
Bananen, bilden die Hanptnahrungsmittel der Hindu. — Die Frau
auf der Bank vor der Bambushütte ist noch zierlicher gebaut als der
Mann. Sie trägt ein weites Gewand, das an den Hüften beginnt, ein
Mark. 12, 34.