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1. Außereuropäische Erdteile - S. 171

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 171 — Blätter des Maulbeerbaumes, wenigstens will ihnen nichts anderes schmecken und zusagen. Sie leben und fressen sechs bis sieben Wochen lang. Wollen sie sich einspinnen, so laufen sie mit Fäden im Munde und mit aufgerichtetem Halse unruhig umher, um einen Ort zu suchen, an dem sie die Fäden befestigen können. Hat die Raupe endlich diesen Ort, nämlich dürre Ruten von Birken- und anderen Reisern, gefunden, so klebt sie zwei sehr feine Pfröpfchen eines klebrigen Saftes an die Ruten an, bewegt den Kopf hin und her und bringt so zwei sehr dünne Fäden aus der Mundöffnung heraus, die sie geschickt mit den beiden Vordersüßen zu einem Faden zu verbinden weiß. Zuerst spinnt sie ein weitläufiges und durchsichtiges Gewebe. Den zweiten Tag zieht sie die Fäden um sich herum und bildet einen länglichrunden Ball von gelblichweißer Farbe, den eigentlichen Kokon (d. h. Seidenhäuschen), in dessen Mitte sie sich befindet. Ein solcher Kokon hat ziemlich die Größe und Gestalt eines Taubeneies und besteht aus einem einzigen Doppelfaden, der 300—400 m lang ist. Die Raupe ist zu einer Puppe geworden, liegt mitten im Kokon wie in einem Sarg und harrt nun ihrer Auferstehung. Aber nur wenigen Puppen gestatten die Menschen die 14 Tage, die nötig sind, um den Schmetterling entstehen zu lassen. Die meisten Kokons bringt man in heiße' Öfen und tötet dadurch die Puppen. Alsdann wickelt man den feinen Faden ab, spinnt ihn mit mehreren zu einem stärkeren, färbt ihn mit mannig- fachen Farben und webt dann daraus schöne Kleiderstoffe, Tücher und Bänder. In China tragen alle vornehmen Leute Seidenkleider. Viele Jahrhunderte lang konnte man nur aus China Seide er- halten, weil es bei schwerer Strafe verboten war, Raupen oder Eier auszuführen. Im 6. Jahrhuudert n. Chr. gelang es aber zwei Mönchen, in ihren hohlen Reisestäben Eier über die Grenze ins Aus- land zu bringen. Seitdem beschäftigt man sich auch in Südeuropa mit Seidenzucht. (Spanien, Frankreich, Italien, Türkei, Griechenland.) d. Die Tusche. Sie wird aus dem Ruß einer Ölpflanze hergestellt und dient nicht allein in China zum Schreiben und Malen, sondern wird auch in großer Menge ausgeführt. e. Die Goldfische. Die Chinesen halten die Goldfische meist in Gartenteichen, und die Chinesinnen machen sich ein besonderes Vergnügen daraus, die schönen Tierchen zu füttern. Es gibt da die verschiedensten Arten von Goldfischen. So wird eine Art „Enteneier" genannt, weil sie einen dickeren Leib und gebogenen Rücken besitzen. Eine andere Art wird als „Drachenaugen" bezeichnet, da ihre Augen weit aus dem Kopfe hervorstehen. Von dieser Sorte wird in Peking das Stück nicht selten mit 30—40 Mark bezahlt. 7. Die Erfindungen, die sie schon im Altertume gemacht haben. (Vgl. S. 163.) 8. Zahlreiche gute Eigenschaften und schöne Charakterzüge.
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