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1. Außereuropäische Erdteile - S. 180

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 180 — einem glühenden Fremdenhaß beseelt. Die letzten blutigen Er- eignisse (Ermordung des deutschen Gesandten, Niedermetzelnng der chinesischen Christen) waren ja die Ausbrüche dieses Hassest) Zusammenfassung und Einprägung. Die Republik China. 1. Lage und Größe. Die Republik China bildet den Ostteil Asiens, reicht von dem Pamirhochland bis zum Stillen Ozean, vom Himalaja bis zum Altaigebirge und übertrifft den Erdteil Europa an Größe. 2. Bodenbeschaffenheit. China umfaßt das Hochland von Jnnerasien und seine östlichen Stufenländer. Das eigentliche China wird dnrch den Kuen-lun und seine Ausläufer in zwei grundverschiedene Land- fchaften zerlegt, in Süd- und Nordchina. Südchina ist vorwiegend Gebirgsland. In Nordchina liegt eine große Tiefebene, bestehend ans dem Tiefland der Mandschurei und dem Chinesischen Tiefland. 3. Bewässerung. China besitzt zwei Hauptströme und viele Kanäle. a. Der Hauptstrom Nordchinas ist der Hoang-ho, d. h. der gelbe fthiß. Er hat seinen Namen von dem gelben Lößschlamm, den seine Fluten weit hinaus ins Meer führen. (Gelbes Meer!) Seine Überschwem- mungen, die oft Hunderttausenden das Leben kosten, machen ihn zum „Unglück Chinas". b. Der Hauptfluß Südchiuas heißt Jang-tfe-kiang. Er bildet eine der größten Wasserstraßen der Erde. Auf ihm können Ozeandampfer gegen 1000 km landeinwärts fahren. c. Außer diesen natürlichen Wasserstraßen besitzt China noch zahlreiche Kanäle. Leider sind viele verfallen und nur streckenweise zu benutzen. Der größte Kanal ist der Kaiserkanal, der den Norden und den Süden des Reiches verbindet und angelegt worden ist, um die Tribute des Südens ungefährdet von Stürmen und Seeräubern nach Norden (Peking) zu bringen. 4. Siedelungen. Die beiden Riesenströme teilen China in drei Teile, von denen jeder als Mittelpunkt eine Großstadt aufzuweisen hat. Im nördlichen Teile liegt Peking, die volkreiche Hauptstadt, ini mittleren Teile Nanking, die wichtigste Industriestadt, int Südteile Kanton, die bedeutendste Handelsstadt des Reiches. Die meisten Siedelungen weist der mittlere Teil auf. Hier, im fruchtbaren Chinesischen Tieflande, wohnen auf einen: Räume, der uugefähr so groß ist wie das Deutsche Reich, ungefähr 150 Mill. Einwohner. Diese Bevölkerungsdichte zwingt jährlich Tausende zur Auswanderung. 5. Erwerbsquellen. Die Haupterwerbsquelle bildet a. der Ackerbau. Er blüht besonders int Chinesischen Tiefland infolge der Fruchtbarkeit des Bodens (Löß), des Reichtums au Niederschlägen und der großartigen Kanalisation und bringt Reis, Weizen, Baum- wolle, Tee in ungeheurer Menge hervor. i) „Im Innern Chinas ist ein Fremder immer verdächtig. Man glaubt fest, er könne in die Erde hineinsehen und wertvolle Metalle entdecken. Ist es ein Missionar, so hält man ihn für einen Spitzel, der daherkomme, um sich tot- schlagen zu laffen, damit sein Tod irgendeiner europäischen Macht als Vorwand diene, Land an sich zu bringen. Sollte er einem ihn Besuchenden Speise^ oder Trank anbieten, so ist es außer Zweifel, daß sie vergiftet sind." (Hardy, Pfarrer in Hongkong 1913.)
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