1914 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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das Mittelmeer und eroberte die Insel Eyperu undphönizien. Vierhundert
Schiffe schlugen den Weg nach Indien ein. Das größte dieser Schiffe
soll über 150 m lang, ganz aus Zedernholz gebaut und inwendig der-
silbert gewesen sein. Diese Flotte unterwarf alle Küstenländer bis nach
Indien. Sesostris selbst rückte mit seinem Landheer über die Meerenge
(Zeigen!) vor, besiegte Meder und Assyrer, drang bis zum Ganges vor
und nahm Indien in Besitz. An den Grenzen aller Länder, die er bc-
siegt hatte, ließ er Denksäulen errichten, auf denen die Inschrift prangte:
Ein König der Könige, ein Herr der Herren, Sesostris, hat dieses Land
bezwungen durch die Gewalt der Waffen.
2. Hier pflegten schon im grauen Altertume weise Priester
Kunst und Wissenschaft.
Sie waren Richter, Ärzte, Baumeister und Ratgeber der Könige
und verstanden schon vor vielen Jahrtausenden die Kunst des Schreibens.
Allerdings kannten sie keine Buchstabenschrift, sondern zeichneten ganze
Figuren zum Ausdruck des Gedankens. So z. B. bedeutete eine Schlange,
die sich in den Schwanz biß, die Zeit oder den Kreislauf des Jahres,
ein Auge die Vorsicht, das Wachen oder die Wachsamkeit, mehrere
Wellenlinien das Wasser oder was mit ihm zusammenhängt usw.
Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Mit Hiero-
glyphen waren alle Denkmäler und Bauwerke bedeckt. Viele Jahr-
hunderte stand man diesen Schriftzeichen staunend gegenüber, ohne sie
deuten zu können. Erst im neunzehnten Jahrhundert hat man den
Schlüssel zu der „Schrift der göttlichen Worte", wie die ägyptischen
Priester die Hieroglyphenschrist nannten, gefunden.
3. Hier richtete man Bauwerke auf, die die Jahrtausende
überdauerten und noch heute unser Staunen hervorrufen.
Zu diesen Bauwerken gehören:
a. Die Pyramiden. (Geogr. Charakterbilder von Lehmann,
Bild Nr. 21.)i) Es sind dies riesenhafte, viereckige Gebäude, die von
einer breiten Grundfläche ausgehen und allmählich in einer ab-
gestumpften Spitze enden. Sie bestehen aus Ungeheuern Quadersteinen
und enthalten im Innern viele Gänge und Kammern. Es gibt in
Ägypten noch vierzig dieser Bauwerke. Die höchsten und besterhaltenen
stellt unser Bild dar. Sie stehen in der Nähe des Dorfes Gizeh,
westlich von Kairo. Die größte dieser drei Pyramiden soll von dem
i) Benutzen könnte man auch Langl, Bilder der Geschichte der hervor-
ragenden Bauwerke aller Kulturepochen, pro Bild 3 Mk. (Öldruck = 75»/*: 57 cm).
— 1. Sphinx und Pyramiden. 2. Memnons-Kolosse. 3. Tempel von Luxor.
4. Felsengräber. 5. Jsistempel. 6. Tempel von Edsn. — Weiter sei empfehlend
hingewiesen auf die im Erscheinen begriffene 2. Abteilung der Sammlung „Kul-
turgeschichtliche Bilder für den Schnlgebranch" von Lehmann. (Nr. 1; Ägyptische
Bauwerke. Nr. 2: Ägyptischer Totenkultus.) Diese Bilder wirken vorzüglich,
^edes Bild ist 88 : 66 cm groß und kostet roh 2,80 Mk.