1914 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Lava auf- und abwallt, bisweilen anch dem Rande des Beckens sich
nähert, niemals aber überfließt.
3. Eigenartige Erscheinungen in der Pflanzen- und
Tierwelt.
a. So besitzt z. B. das Innere von Nen-Gninea Urwälder, die
an Großartigkeit und Üppigkeit des Pflanzenwuchses hinter den
Urwäldern Südamerikas und Indiens in keiner Weise zurück-
stehen. So gedeihen weiter ans fast allen Inseln Kokos- *) und
Sagopalmen, Bananen und Brotfruchtbäume in so großer
Anzahl, daß sie den Bewohnern fast die gesamte Nahrung
spenden. So wächst weiter auf Neu-Seeland die Kanrifichte,
die sich bis zu einer Höhe von 60 m erhebt und die „Königin
des Waldes" genannt wird, und der merkwürdige Neuseeländische
Flachs, eiu Liliengewächs, dessen meterlange Blätter die stärksten
Pflanzenfasern zu Körben, Matten, Netzen, Schnüren, Segeltuch
und Tauen liefern.
b. Unter den Tieren, die die Inseln bewohnen, sind besonders
sonderbar gestaltete oder auffallend prächtig gefärbte Vögel zu
nennen. Zu den sonderbar gestalteten Vögeln ist an erster
Stelle der Kiwi zu zählen, der weder Flügel- noch Schwanz-
federn besitzt. (Abbildung!) Von den prächtig gefärbten Vö-
geln erwähnen wir die auf Neu-Guiuea lebeudeu Paradiesvögel
(Bunte Abbildung!) und die kleinen Kleidervögel, ans deren
scharlachroten Federn sich die Bewohner der Sandwich-Jnseln
kostbare Federmäntel herstellen.
Iii. Wer bewohnt die Australischen Inseln?
Die Bewohner der Inselwelt, ungefähr zwei Millionen stark, zer-
fallen in zwei Abteilungen, in die Polynesier und die Melanesien
1. Die Polynesien) bewohnen die äußeren Inselgruppen und
Neu-Seeland und siud im allgemeinen ein schöner, kräftiger Menschen-
schlag von hellbrauner Farbe. Sie besitzen schwarzes, welliges Haar,
dicke Lippen, schöne weiße Zähne und verhältnismäßig kleine Hände
und Füße. Ihr Charakter zeigt neben guten viele schlechte Sitten.
Sie sind freundlich und gutmütig, aber wankelmütig, lügenhaft und
geschwätzig. Ihre Kleidung besteht bei den meisten nur aus einem
Lendenschnrz. Doch lieben sie außerordentlich Schmuck und Putz. Das
mit Kokosöl gesalbte Hanpt schmücken sie mit Federn und wohlriechenden
Blumen. In die durchbohrte Naseuscheidewaud stecken sie Federn. In
den Ohrläppchen tragen sie mit Vorliebe Menschen- oder Haifischzähne.
Auch das Tätowieren ist allgemein Sitte. Die Wohnungen bestehen
aus Rohr und haben meist eine länglich-viereckige Gestalt. In keinem
1) Vgl. S. 369.
2) polys — viel, nesos = Insel. Polynesier — Vielinselbewohner,