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1. Außereuropäische Erdteile - S. 379

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 379 — Gedeihen doch dort Tabaks Kaffee, Zuckerrohr, Kokospalmen '), Kautschuk und Baumwolle vorzüglich. Auch Kakao (Samoa!) verspricht ein loh- nender Ausfuhrartikel zu werden. Am wertvollsten sind die Samoainseln, denn sie sind außerordentlich fruchtbar, haben ein gesundes Klima und kluge Bewohner. Die Samoaner sind bereits' Christen und können fast alle lesen, schreiben und rechnen. Weniger wertvoll sind die Marschallinseln. Warum? Doch haben sie gute Häfen und daher Bedeutung als Handelsplätze und Kohlen- und Wasserstationen. Auf einer der Inseln, auf Jaluit, hat eine Hamburger Gesellschaft eine Niederlassung begründet, um Handel, Plantagenbau und Fischerei auf Perlmuscheln zu betreiben. Unser Bild bietet eine Ansicht dieser Niederlassung. Wir sehen eine Reihe Wohnhäuser für die Ange- stellten der Handlung, Lagerhäuser und Schuppen, dazwischen das Ge- bände der Regierungsbeamten, erkenntlich durch den hohen Flaggenstock, an dem die deutsche Fahne weht. Am Strande stehen Kokospalmen und überragen das dichte Laub der Brotfruchtbäume. Links am Ende der Insel erblickt man die Durchfahrt aus der Lagune in das offene Meer, wo die Brandung weißschäumend weithin sichtbar ist. Jenseits der Durchfahrt aber bemerken wir eine zweite Insel. — Auf der Lagune rudert ein Angestellter der Firma und segeln zwei Boote der Eingeborenen dahin. Eines dieser eigentümlichen Fahrzeuge ist auf dem Bilde deutlich dargestellt. Es ist hoch und schmal und mit einem Ausleger verbunden, welcher das Umschlagen verhüten soll. Dieser Ausleger besteht aus eiuem Balken, Schwimmer genannt, der parallel zum Boote im Wasser liegt und mit ihm durch eiu aus Längs- und Querstangen zusammengesetztes Verbindungsstück verbunden ist. Von diesem Verbindungsstücke aus laufen mehrere Kokosstricke zum Mastbaume, an dem ein Segel befestigt ist, das aus selbstgeflochtenen Matten zusammengesetzt wurde. Iii. Auf welche Weise hat Deutschland diese Kolonien erworben? 1. Auf den östlich von Nen-Gninea liegenden kleinen Inseln hatte sich in den letzten Jahrzehnten ein ungemein reger Handel entwickelt, an dem deutsche Handelshäuser vorzugsweise beteiligt wareu. Da dieser Handel zuweilen auch die Nordküste Neu-Guineas berührte und diese noch von keiner Großmacht in Besitz genommen worden war, so wurde im Jahre 1884 hier an verschiedenen Stellen die deutsche Flagge gehißt. Zu gleicher Zeit wurde der südliche Teil der Insel für englischen Besitz erklärt. Zur Nutzbarmachuug des Landes hatte sich unterdessen in Deutschland eine Gesellschaft, die „Neu-Guiuea-Kompanie", gebildet,- ihr wurde am 17. Mai 1885 ein kaiserlicher Schutzbrief verliehen, der sich auf das heutige Kaiser-Wilhelmsland, die östlich davon liegenden kleinen Inseln, welche heute Bismarck-Archipel heißen, und auf die Aus Kopra, d. i. der zerschnittene und getrocknete Kern der Kokosnuß, wird in Europa Kokosöl gewonnen, das bei der Seifen- und Kerzenfabrikation Verwendung findet.
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