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1. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 28

1908 - Trier : Stephanus
— 28 — den Schiffen benutzt. Der Anblick eines Binnenlandsees ist meist ein prächtiger. Still liegt er zwischen hohen Bergen. Leise schaukelt der Kahn auf den grünen Wogen. Die kleinen Inseln im Wasser tragen rankendes Geißblatt und blaue Waldhyazinthen, welche die Lüste mit Duft erfüllen. Ein anderes Bild gewähren die Salzwafferföhrden, welche als lange Meeresarme tief in die Westküste Schottlands ein- schneiden. Von ihren Usern steigen jähe Felswände auf, deren Gipfel meist in Nebelwolken eingehüllt sind. Schroffe Felseninseln, von weißen Seemöven umschwärmt, erheben sich aus der salzigen Flut. Die Be- wohner der schottischen Hochlande sind keltischen Stammes. Sie nennen sich selbst Gälen und sprechen noch die gälische ^keltische) Sprache, ob- wohl die meisten von ihnen auch die englische verstehen. Ihre Hütten stehen vereinzelt oder auch in kleinen Gruppen zusammen. Sie gehören zu den schlechtesten Behausungen, die man in Europa kennt. Die vier Wände sind bei den meisten aus rohen Felssteinen aufgeführt. Die Stelle des Mörtels vertreten Moos oder Heidekraut, womit man die Ritzen zustopft. Das Dach besteht meistens aus großen Rasenstücken, auf denen im Sommer allerlei Unkraut aufschießt, so daß man einen bewachsenen Schutthaufen vor sich zu haben glaubt. Der Fußboden einer solchen Wohnung besteht aus festgestampfter Erde. Zwischen ein paar Steinen auf demselben glimmt ein qualmiges Torffeuer, über dem an einem eisernen Haken ein eiserner Topf hängt. Da der Schorn- stein in der Regel fehlt, so erfüllt der Rauch das Innere und überzieht alles mit einer schwarzen, glänzenden Kruste. Ebenso elend wie die Wohnung ist die Nahrung dieser Hochländer. Sie essen Kartoffeln und den trockenen, geschmacklosen Haferkuchen, der aussieht, als wäre er aus Sägespänen zusammengepreßt. In den Küstengegenden ist der Hering ein Hauptnahrungsmittel. — In dem wenig bevölkerten Schottland sind außer der Industrie die Schafzucht und der Fischfang wichtige Erwerbszweige. 3. Die Insel Irland. In Irland, eigentlich Jreland x) (b. i. Westland) herrscht die Form des Tieflandes vor. Das Innere der Insel, die etwas größer als Bayern ist, ist eine wellige Tiefebene und liegt nirgend 100 m, in der Mitte nur 30 — 40 m, über dem Meere. Bemerkenswerte Höhen liegen am Rande der Jnfel, nament- Uch im Süden, Nordwesten und Nordosten. Sie sind zuweilen durch tiefe Einsenkungen getrennt, durch die Ausläufer der innern Ebene bis ans Meer reichen. Das Innere ist reich an Seen und müßte wegen der reichen Niederschläge und der hohen Feuchtigkeit der Luft selbst zu einem großen, seinen Spiegel von Jahr zu Jahr erhöhenden See werden, wenn nicht die Lücken zwischen den Gebirgen den Abfluß zum Meere gestatteten. Der größte Fluß, der das Innere der Insel ent- wässert und nach Westen abfließt, ist der Shannon (schännen, d. i. großer Fluß). Auch große Weideflächen, sowie Sümpfe und Torf- moore gibt es dort. Letztere nehmen Vi2 der ganzen Insel ein. In ihnen ist ein ungeheuerer Vorrat an Brennstoff aufgespeichert. Man ') Fälschlich die grüne Insel (von dem keltischen Erin) genannt.
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