1908 -
Trier
: Stephanus
- Autor: Schiffels, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
tab an). Für den Weltverkehr liegt sie sehr günstig zwischen Vorder-
indien, China, Japan einerseits und dem Archipel und Anstralien
anderseits. Sie ist sehr gegliedert. Im Innern ziehen fünf hohe,
jedoch nicht schneebedeckte Gebirge fächerartig von Norden nach Süden
und lassen außer den Flußtälern nur schmale Küstenebenen frei. Der
mittlere Gebirgszug erstreckt sich bis zur Südspitze der Halbinsel
Malakka. Durch die Täler nehmen vier gewaltige Ströme, die ihre
Umgebung befruchten, ihreu Weg nach Süden. Am längsten ist der
Mekong. Das heißfeuchte Klima fördert den Waldreichtnm. In den
sumpfigen Tiefländern gedeiht der Reis in einer Maffe, daß Hinter-
indien den größten Teil des in Europa und Vorderindien verbrauchten
Reises liefern kann. Die Erzeugnisse der Pflanzen- und Tierwelt sind
sonst dieselben wie in Vorderindien. Der mittlere Teil der Halbinsel
ist ein unabhängiges Land, das Königreich Siam (630000 qkm und
6 Mill. Einw.); seine Hauptstadt Bangkok (200000 Einw.) ist teil-
weise auf Pfählen erbaut. Der Westen gehört den Engländern, der
Osten den Franzosen.
Iii. Erkläre den Namen Hinterindien! Warum hat es eine günstige Lage?
Welche Gestalt hat es? Wie ist der Boden gestaltet? Warum haben die Flüsse
einen südlichen Lauf? Warum hat Hiuteriudieu ein heißes Klima? Die wichtigsten
Bodenerzeugnisse. Wem gehört Hiutermdieu? Vergleicht Vorder- und Hinterindien!
11. Der Ostindische Archipel (die an Naturschätzen reiche Insel-
brücke nach Australien). Der Ostindische Archipel (Archipel — Insel-
welt) breitet sich als Brücke zwischen Ostasien und Australien zu beiden
Seiten des Äquators aus. Alle größern Inseln sind gebirgig und
vulkanischer Natur. Java ist mit seinen 45, teilweise noch tätigen
Vulkanen die vulkanreichste Landschaft der Erde. Infolgedessen sind
Erdbeben keine Seltenheit und höhere Bauten unmöglich. Durch den
letzten großen Ausbruch im Jahre 1883 verloren 14000 Menschen ihr
Leben. Das gleichmäßige feuchtwarme Klima läßt eine üppige Pflanzen-
welt zur Entwicklung gelangen. Zu den sonstigen Kulturpflanzen der
heißen Zone kommen noch einheimische Gewürze, wie der Kampferbaum,
Muskatnüsse und Sagopflanzen. Aus der Tierwelt fällt die Menge
der Affen und Beuteltiere auf. Es gibt dort auch eine Schwalbenart,
welche ihre in China hochgeschätzten Nester an schwer zugängliche Felsen
klebt, wo sie, oft mit Lebensgefahr, gesammelt werden. Die Bewohner
sind meist Malaien. Diese haben eine braune Hautfarbe, ein schwarzes,
lockiges Haupthaar, weitgeschlitzte, schwarze Augen, eine breite Nase und
einen großen Mund. Sie beschästigen sich mit Fischfang und Schiffahrt
und sind gefürchtete Seeräuber. Dabei sind sie geschickte Arbeiter in
Holz, Eisen und Gold und wissen insbesondere schöne Waffen und
prächtige Schmucksachen herzustellen. Der Ostindische Archipel umfaßt
folgende Inselgruppen:
a) Die vier Großen Sundainseln Sumatra, Java,
Borneo und Celebes. Sumatra wird durch die Straße von
Malakka von der gleichnamigen Halbinsel getrennt und ist größer als
Preußen und Bayern zusammen; es liefert Tabak, Kampfer und Pfeffer.
Von größern Tieren leben hier der Orangutang, der Tapir, der Elefant