1908 -
Trier
: Stephanus
- Autor: Schiffels, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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an ihren Abhängen, dehnen sich, oft von Scrubland unterbrochen, die
Waldsavannen oder Gegenden aus, in denen einzelne Bäume oder
Baumgruppen stehen, die durch Grasfluren miteinander verbunden find.
Diese Grasfluren, in welchen das Gras immer nur in einzelnen
Büscheln wächst, sind die Grundlage einer ausgedehnten Schafzucht.
Die Blätter der meisten Bäume stehen senkrecht und geben daher fast
keinen Schatten; auch sind sie meist hart und starr, oft lederartig und
entbehren des frischen, grünen Glanzes. Die Bäume werfen ihre Blätter
nie ab, wechseln aber die Rinde. Eigentümliche Bäume des Erdteils
sind Akazien, Grasbäume, blaugrüne, riesigen Schachtelhalmen oergleich-
bare Kasuarinen und Gummibäume (oder Eukalypten), welche reichlich
Gummi ausschwitzen und bis über 100 m hoch werden 9/,0 dieser
Pflanzenarten finden sich sonst nirgend. Die europäischen Getreide-
arten, Wein, Obst, Südfrüchte, Zuckerrohr und Baumwolle, die erst
durch die europäischen Ansiedler nach Australien gebracht wurden,
gedeihen namentlich im Südosten des Landes vortrefflich. Im Jahre
1905 wurden 25 Mill. kg Weizen und 271 Mill. kg Kartoffeln erzeugt.
6. Die Tierwelt. Viele Tierarten fehlen ganz, so Affen, die
großen Raubtiere, die Dickhäuter und die Wiederkäuer. Eigentümliche
Tiere des Erdteils sind die Beuteltiere, besonders das in Herden
weidende Känguruh, welches gejagt wird, das der Fischotter ähnliche
Schnabeltier, der fuchsrote, halbwilde australische Hund (Dingo); von
Vögeln sind zu nennen weiße Adler, schwarze Schwäne, Papageien
und Emu-Strauße. Kaninchen und Sperlinge sind schon zur Land-
plage geworden. Durch die Ansiedler wurden die einheimische
Pflanzen- und Tierwelt immer mehr zurückgedrängt und auch die euro-
päischen Haustiere eingeführt, so daß die Viehzucht jetzt eine wichtige
Erwerbsquelle ist. Am bedeutendsten ist die Schafzucht, welche sehr
viele Wolle liefert. Der Viehstand Australiens (des Festlandes) be-
zifferte sich 1905 auf etwa 1,7 Mill. Pferde, 81/2 Mill. Rindvieh,
1 Mill. Schweine und 74,5 Mill. Schafe.
7. Die Mineralien. An Mineralien finden sich in Australien
Kohlen, Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Salz. Die ersten Goldlager
wurden 1851 gefunden. Aus der ganzen Welt strömten Menschen
nach Australien, um hier Reichtümer zu sammeln. Hunderte von
Schiffen landeten in Melbuorne (Melborn) und brachten manchmal in
einem Monate 20- bis 30 000 Fremde nach dem Goldlande. Das
Recht, nach Gold zu graben, mußte von der Regievung erkauft werden.
Der größte Goldklumpen wurde 1858 aufgefunden; er wog 92 kg
und wurde für 210 000 Mk. verkauft. 1905 lieferte Ausstralieu
129 300 kg Gold und 390 800 kg Silber, während die Jahres-
Produktion auf der ganzen Erde 567 500, bezw. 5218000 kg betrug.
8. Die Bevölkerung Australiens besteht aus Eingeborenen und
Eingewanderten. Erstere oder die Australneger sind von mittlerer
Größe und dunkelbrauner Hautfarbe, haben hervortretende Backen-
knochen, wulstige Lippen und auffallend dünne Arme und Beine. Das
Haar ist kraus, aber nicht wollig. Zum Schmuck bemalen sie Brust
und Gesicht. Sie stehen auf einer sehr niedrigen Bildungsstufe. Den