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1. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 245

1908 - Trier : Stephanus
— 245 — an ihren Abhängen, dehnen sich, oft von Scrubland unterbrochen, die Waldsavannen oder Gegenden aus, in denen einzelne Bäume oder Baumgruppen stehen, die durch Grasfluren miteinander verbunden find. Diese Grasfluren, in welchen das Gras immer nur in einzelnen Büscheln wächst, sind die Grundlage einer ausgedehnten Schafzucht. Die Blätter der meisten Bäume stehen senkrecht und geben daher fast keinen Schatten; auch sind sie meist hart und starr, oft lederartig und entbehren des frischen, grünen Glanzes. Die Bäume werfen ihre Blätter nie ab, wechseln aber die Rinde. Eigentümliche Bäume des Erdteils sind Akazien, Grasbäume, blaugrüne, riesigen Schachtelhalmen oergleich- bare Kasuarinen und Gummibäume (oder Eukalypten), welche reichlich Gummi ausschwitzen und bis über 100 m hoch werden 9/,0 dieser Pflanzenarten finden sich sonst nirgend. Die europäischen Getreide- arten, Wein, Obst, Südfrüchte, Zuckerrohr und Baumwolle, die erst durch die europäischen Ansiedler nach Australien gebracht wurden, gedeihen namentlich im Südosten des Landes vortrefflich. Im Jahre 1905 wurden 25 Mill. kg Weizen und 271 Mill. kg Kartoffeln erzeugt. 6. Die Tierwelt. Viele Tierarten fehlen ganz, so Affen, die großen Raubtiere, die Dickhäuter und die Wiederkäuer. Eigentümliche Tiere des Erdteils sind die Beuteltiere, besonders das in Herden weidende Känguruh, welches gejagt wird, das der Fischotter ähnliche Schnabeltier, der fuchsrote, halbwilde australische Hund (Dingo); von Vögeln sind zu nennen weiße Adler, schwarze Schwäne, Papageien und Emu-Strauße. Kaninchen und Sperlinge sind schon zur Land- plage geworden. Durch die Ansiedler wurden die einheimische Pflanzen- und Tierwelt immer mehr zurückgedrängt und auch die euro- päischen Haustiere eingeführt, so daß die Viehzucht jetzt eine wichtige Erwerbsquelle ist. Am bedeutendsten ist die Schafzucht, welche sehr viele Wolle liefert. Der Viehstand Australiens (des Festlandes) be- zifferte sich 1905 auf etwa 1,7 Mill. Pferde, 81/2 Mill. Rindvieh, 1 Mill. Schweine und 74,5 Mill. Schafe. 7. Die Mineralien. An Mineralien finden sich in Australien Kohlen, Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Salz. Die ersten Goldlager wurden 1851 gefunden. Aus der ganzen Welt strömten Menschen nach Australien, um hier Reichtümer zu sammeln. Hunderte von Schiffen landeten in Melbuorne (Melborn) und brachten manchmal in einem Monate 20- bis 30 000 Fremde nach dem Goldlande. Das Recht, nach Gold zu graben, mußte von der Regievung erkauft werden. Der größte Goldklumpen wurde 1858 aufgefunden; er wog 92 kg und wurde für 210 000 Mk. verkauft. 1905 lieferte Ausstralieu 129 300 kg Gold und 390 800 kg Silber, während die Jahres- Produktion auf der ganzen Erde 567 500, bezw. 5218000 kg betrug. 8. Die Bevölkerung Australiens besteht aus Eingeborenen und Eingewanderten. Erstere oder die Australneger sind von mittlerer Größe und dunkelbrauner Hautfarbe, haben hervortretende Backen- knochen, wulstige Lippen und auffallend dünne Arme und Beine. Das Haar ist kraus, aber nicht wollig. Zum Schmuck bemalen sie Brust und Gesicht. Sie stehen auf einer sehr niedrigen Bildungsstufe. Den
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