Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 2

1907 - Trier : Stephanus
2 auf deutschem Boden, und zwar der mittlere Teil der nördlichen Abdachung des Gebirges, der sich in einer Länge von etwa 260 km (d. i. etwa die doppelte Entfernung Trier-Cöln) vom Bodensee bis zur Salzach hinzieht. Die deutschen Alpen zerfallen in die Algäuer, die Bayrischen und die Berchtesgadener Alpen. Erstere liegen zwischen dem Bodensee und dem Lech, die Bayrischen zwischen Lech und Inn. In diesem Zuge der Alpen befindet sich Bayerns und Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze, 2960 m hoch. Die Berchtesgadener Alpen mit dem 2700 m hohen Watzmann dehnen sich zwischen Inn und Salzach aus. 2. Die Natur der deutschen Alpen. Die höchsten Bergzüge der deutschen Alpen liegen im Süden; nach Norden werden die Berge immer niedriger. Über jene ragen die schneebedeckten Gipfel des Hauptzuges der Alpen empor. Zahlreiche und gleich einem Netz weit- verzweigte Täler senken sich tief in das Gebirge ein und machen es nach allen Seiten hin zugänglich. Oft berühren sich die Täler gegen- seitig, oder sie stehen durch Einfenkungen in den Gebirgsrücken in Verbindung. Die Alpen sind reich an Wasser. Sie weisen nämlich einen starken Regen- und Schneefall auf; daher gibt es da viele Quellen, die bald zu wilden Gewässern anwachsen. Vielfach stürzen sich dieselben unter donnerartigem Getöse und in großartigen Wasser- fällen über die Höhen oder durch die Täler hinab; auch am Fuße der Berge stürmen sie, besonders im Frühjahre und Herbst, noch wild- schäumend durch ihr breites, mit Felsentrümmern angefülltes Bett. Sie sind deshalb zur Schiffahrt nicht geeignet. Die größten Flüsse, welche den deutschen Alpen entströmen, sind Jller, Lech, Isar und Inn. Sie kommen aus dem Innern der Alpen und eilen durch Längs- und Quertäler, welche wichtige Verbindungswege nach dem nördlichen Vorlande der Alpen darstellen, durch das Gebirge der Donau zu. Ein herrlicher Schmuck desselben sind die zahlreichen Seen, die teils hoch oben im Gebirge in Tälern eingebettet sind (wie der Königssee), teils (wie der Boden- und der Chiemsee) am Rande der Alpen liegen. In den wilden Alpentälern ist ergiebiger Ackerboden, der Getreide, Flachs, Futterkräuter, Obst und Gemüse hervorbringt. Weiter bergan stehen herrliche Laubwälder und noch höher hinauf Fichten und Tannen. Dann bedeckt nur noch niedriges Buschwerk den Boden, und endlich hört auch dieses ganz auf. Weiter nach oben folgt das Gebier der mit nahrhaften Gräfern und saftigen Kräutern bewachsenen Matten, welche sich vorzüglich als Viehweide eignen. Mit der zu- nehmenden Höhe schwindet allmählich auch der Pflanzenwuchs. Schließ- lich bekommt man nur kahle Felswände zu Gesicht; manchmal sind die Gipfel der höchsten Berge auch im Sommer mit mächtigen Schnee- massen gekrönt. Nur der Adler umkreist die öden Höhen; zuweilen flüchtet auch die flinke Gemse dorthin. 3. Die Bewohner der deutsche« Alpen. Nur der untere Teil der Alpen ist bewohnt. In den Tälern gibt es Städte und Dörfer; auch zerstreut liegende Einzelhöfe findet man dort. Die Häuser der Alpendörfer und der Einzelhöfe haben eine eigentümliche Bauart.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer