Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 16

1907 - Trier : Stephanus
— 16 — Aber^ bis heute kam noch niemand, der die Steine aufgeschlossen und die schätze offen gelegt hätte. Ter Holzreichtum des Gebirges läßt darauf schließen, daß die Holzindustrie dort in Blüte steht. Zahlreiche Holzhauer fällen die riesigen Baumstämme, welche zum Teil zerschnitten und zu allerlei Geräten verarbeitet werden. Andere brennen in dampfenden Meilern Holzkohlen. Ärmere Leute sammeln in den dichten Wäldern die überaus reichlich wachsenden Preißel- und Heidel- beeren und bringen sie nach den Städten. Der Boden des Gebirges liefert schöne Bausteine (Granit), weshalb zahlreiche Steinbrüche in Betrieb sind. Von Metallen wird nur Eisen bergmännisch gewonnen. Auf dem Fichtelgebirge gibt es außer den ausgedehnten Waldbeständen auch Wiesen und Felder. Letztere werden mit Roggen, Hafer und Kartoffeln bestellt. Da aber die Ackerkrume sehr dünn und die Witterung ungünstig ist, liefert die Landwirtschaft nur einen geringen Ertrag. Am besten gedeiht der Flachs, weshalb die Spinnerei und die Weberei viele Bewohner des Fichtelgebirges beschäftigen. Nur durch große Anstrengung und Ausdauer vermögen sie dem heimatlichen Boden die nötigsten Lebensbedürfnisse abzuringen. 6. Der Frankenwald kann als ein Teil des Thüringer Waldes angesehen werden (vgl. diesen weiter unten). Er ist ein etwa 600 m hohes und 40—50 km breites gipfelarmes Hochland. 7. Der Spessart, (d. i. Spechtshart oder Spechtswald, Wald, wo viele Spechte wohnen) wird aus drei Seiten vom Main begrenzt. Seine Gipfel ragen nur wenig über den langgestreckten Rücken des Gebirges hervor. Der höchste ist der 580 m hohe Geiersberg. Der Spessart ist fast ganz mit Wald bedeckt. Die große Feuchtigkeit und die kühle Witterung begünstigen das Wachstum der Bäume. Außer prächtigen Eichen- und Buchenwäldern gibt es auch viel Nadel- holz. Eichen in solcher Stärke und Güte sindet man in Deutschland sonst nirgend; Stämme von 40 m Länge sind keine Seltenheit. Deshalb ist die Holzindustrie die wichtigste Beschäftigung der Bewohner. Die mächtigen Bäume werden gefällt und zum Teil main- und rheinab- wärts nach Holland geflößt, wo sie zum Bau von Schiffen verwandt werden. Andere werden zu allerlei nützlichen Geräten verarbeitet; die so gefertigten Waren sucht man durch Hausieren abzusetzen. Auch das Kohlenbrennen und das Beerensammeln beschäftigen viele Leute. Der Ackerbau liefert wenig Ertrag, da es an gutem Ackerlande fehlt und das Klima sehr rauh ist. Das Gebirge hat eigentlich nur zwei Jahreszeiten, einen über 7 Monate dauernden Winter und einen kaum 5 Monate langen Sommer. Die Bewohner des Spessarts müssen sich meist kümmerlich ernähren und leben in ärmlichen Verhältnissen. Die Häuser sind klein und lehnen sich mit der Hinterwand vielfach an feuchte Bergabhänge, wodurch sie ungesund werden. 8. Das Maingebiet. Der Main entsteht aus zwei Quellflüffen, dem Weißen und dem Roten Main. Jener kommt vom Fichtel- gebirge; er ist zwar anfangs etwas ungeberdig, nimmt aber bald einen sanfteren Charakter an. Die Quelle des Roten Mains ist am Ost- abhange des Fränkischen Jura. Unterhalb Kulmbach vereinigen sich
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer