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1. Das Deutsche Reich - S. 79

1907 - Trier : Stephanus
— 79 - (links). Letzterer erhebt sich 350 m über der Elbe. Er hat oben einen Umfang von einer halben Stunde und trägt die berühmte gleich- namige Festung, welche die Elbe sperrt und zugleich als Zufluchtsort im Fall eines feindlichen Einfalls dient. Der Weg zu ihr hinauf geht durch einen dunkeln, in den Felsen gehauenen Gang, der steil ansteigt. Überraschend ist es, wenn man beim Austritt aus diesem Felsenweg da oben große Gebäude von Gärten umgeben und ein Wäldchen von Tannen, Fichten, Eichen und Buchen findet. Die Bergfestung gilt für unüberwindlich wegen ihrer unersteigbaren Lage und der Unmöglichkeit, sie zu beschießen, da einige benachbarte Berge (wie der Lilienstein) zwar höher, aber zu steil sind, um schweres Geschütz herauszuschaffen. Weiter elbabwärts erhebt sich 200 m über dem Elbspiegel auf der rechten Seite des Flusses der kühn in das Elbtal einspringende Felsen der Bastei, der besuchteste Punkt des Gebirges. Seine Kanzel gewährt eine überraschend schöne Aussicht. Vor sich sieht man den Lilienstein und den Königstein. Im Süden schließt das Erzgebirge wie eine un- übersteigbare Wand den Horizont. Zu Füßen erblickt man in der Tiefe die Elbe, von lachenden Wiesen und Dörfern, die aus Obst- bäumen hervorragen, begleitet. Eine 76 m lange, 2 m breite und nur für Fußgänger bestimmte Kunstbrücke, welche die Schluchten über- spannt, verbindet die Bastei mit den benachbarten Felsensäulen. Der schöne Quaderstein des Elbsandsteingebirges liefert ein wert- volles Baumaterial; auch hat er als Mühlstein und als Stein zu Bildhauerarbeiten Ruf. Daher liegen zu beiden Seiten der Elbe, namentlich in der Gegend von Pirna, viele Steinbrüche, welche die malerische Gegend nicht wenig entstellen. Die Arbeit des Steinbrechens ist sehr gefährlich, besonders wenn es gilt, eine Wand zu unterhöhlen, die sich dann durch ihre eigene Schwere ablösen soll. Nicht selten kommt es vor, daß dabei Arbeiter verschüttet werden. Zudem ist sie, weil die Steinbrecher beständig den feinen Sandstaub einatmen müssen, auch sehr ungesund. Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren die Schönheiten des Elbsandsteingebirges unbekannt und unbeachtet. Erst die Anlage des Bades Schandau empfahl das Gebirge, das bald den Namen Sächsische Schweiz erhielt und jetzt eines der besuchtesten Gebirge Deutschlands ist. 3. Der Dresdener Talkessel. Bei Pirna tritt die Elbe in einen breiten Talkessel ein, der bis Meißen reicht. Niedrige und mit Wald bedeckte Höhen, die mehrere km weit von den Stromusern entfernt bleiben, umsäumen ihn. Die anmutige Tallandschaft hat sehr srucht- baren Boden, der einst vom Wasser angeschwemmt wurde, und das mildeste Klima der ganzen Landschaft, da die Talränder am rechten Ufer des Flusses den rauhen Nord- und Nordostwinden den Zutritt verwehren. In dem Tale wechseln saftige Wiesen mit Gemüsegärten, Obsthainen und Getreidefeldern ab. Dazwischen liegen zahlreiche Ort- schasten. Die Abhänge des rechten Uferrandes sind vielfach mit Wein- reben bepflanzt, während der linke mit Laubwäldern bedeckt ist. Der
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