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1. Das Deutsche Reich - S. 146

1907 - Trier : Stephanus
— 146 — deutende Leder- und Papierfabrikation und Sauerbrunnen in der Um- gebung. — Montjoie und Eupen haben bedeutende Tuchindustrie. 8. Geschichtliches. Die älteste Besitzung Preußens am Rhein war das ehemalige Herzogtum Kleve (mit Kleve, Emmerich und Duisburg), das der Kurfürst Johann Sigismund 1614 ermarb. Dazu kam 1702 die Grafschaft Mörs (mit Mors und Crefeld, links vom Rheine, der Ruhrmündung gegenüber) und 1713 Obergeldern (mit Geldern und Viersen). Infolge des Lüneviller Friedens (1801) kamen diese Be- sitzungen mit dem linken Rheinufer an Frankreich. 1803 wurde Preußen reichlich entschädigt, indem es durch den Reichs-Deputations- Hauptschluß im Rheingebiete die Abteien Essen, Werden und Elten erhielt. Durch den Frieden von Tilsit (1807) verlor der König Friedrich Wilhelm Iii. alles Land westlich der Elbe, also auch die oben genannten rheinischen Besitzungen. Der Wiener Kongreß (1815) regelte die staatlichen Verhältnisse neu, wobei Preußen fast alle jene Besitzungen erhielt, welche die heutige Rheinprovinz ausmachen, nämlich die ehemaligen Herzogtümer Kleve. Jülich und Berg, die Erzbistümer Eöln und Trier, die Reichsstädte Aachen und Wetzlar und noch andere kleine Gebiete. Anfangs umfaßten die Rheinlande zwei ge- sonderte Provinzen: Jülich-Kleve-Berg (mit den Regierungsbezirken Cöln, Düsseldorf und Kleve) und Niederrhein (mit den Bezirken Coblenz, Aachen und Trier). 1824 wurden dieselben zu der Rheinprovinz ver- einigt. Sie wurde 1834 um das koburgische Fürstentum Lichtenberg (den jetzigen Kreis St. Wendel) und 1866 durch das hessen-hombur- gische Amt Meisenheim (den Kreis Meisenheim) vergrößert. Iii. Die Fragen, welche bei den Provinzen und Ländern zu stellen sind, werden durchweg dieselben sein, weshalb es überflüssig erscheint, sie besonders aufzu- führen. Sie berücksichtigen die Lage, Grenzen, Größe, Bodengestalt, das Klima, die Erzeugnisse und die Bewohner nach Zahl, Religion und Beschäftigung, ferner die Einteilung und die bedeutendsten Orte. Auf den inneren Zusammenhang ist be- sonders Rücksicht zu nehmen und eines aus dem andern zu begründen, ähnlich wie das dnrch die frühern Fragen bezweckt und versucht wurde; insbesondere ist jedesmal auch die unter A aufgestellte Behauptung (also bei der Rheinprovinz, daß sie die schönste und bevölkertste Provinz sei) zu begründen. Das nötige Material ist den Schülern aus dem I. Absch. dieses Werkes durchweg bekannt, so daß es sich hier meist nur um eine Gruppierung desselben nach Provinzen und Ländern handelt. 3. vie Provinz Westfalen. I. Wir sprechen von der Provinz, welche nordöstlich von der Rheiuprovinz liegt und gleich dieser sehr ergiebig und ein wichtiges Industriegebiet ist. Es ist die Provinz Westfalen. Ii. 1. Name. Die Provinz Westfalen hat ihren Namen von einem sächsischen Volksstamme, welcher einst östlich und westlich von der Weser wohnte und sich in die Oft- und Westfalen schied (fala = die Ebene, Bewohner der Ebene). Letztere hatten das Gebiet zwischen Weser, Ems und Rhein inne. Westfalen heißt auch das „Land der roten Erde", was nicht mit der Farbe und Art des Bodens zu- fammenhängt, sondern auf die niederdeutsche Form „rue ere", d. i. rohe oder rauhe Erde, zurückzuführen ist. Darunter verstand man
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