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1. Das Deutsche Reich - S. 210

1907 - Trier : Stephanus
— 210 — liegt am Nordabhange des Thüringer Waldes, letztere zwischen Harz und Unstrut. Schwarzburg-Rudolstadt besitzt den größeren Teil^der Oberherrschaft und den kleineren östlichen Teil der Unterherrschaft. Bei Schwarzburg-Sondershausen ist es umgekehrt. Von Städten sind Rudolstadt (an der Saale, 13 000 Ew.) und Sondershausen (an der Wipper) zu nennen. In der Unterherrschaft von Schwarzburg-Rudol- stadt liegt der sagenhafte Kysfhäuser (S. 73). g) Das Fürstentum Reuß ältere Linie (316 qkm, 71000 Ew., auf 1 qkm 223 Ew) mit der Hauptstadt Greiz. h) Das Fürstentum Reuß jüngere Linie (826 qkm, 145 000 Ew., auf 1 qkm 175 Ew.) mit der gewerbreichen Residenz Gera (47 000 Ew.). Die thüringischen Staaten haben insgesamt (nur l1/2 Mill., also) nicht einmal so viel Einwohner wie Berlin. Der größte ist Sachfen-Weimar, das jedoch den Regierungsbezirk Eöln an Größe nicht erreicht, der kleinste Reuß ältere Linie, das kaum l/u von Sachsen-Weimar umfaßt und dem Kreis Ottweiler an Größe gleich- kommt. Am dichtesten ist Reuß ältere Linie, am dünnsten Schwarz- burg-Sondershausen bewohnt. 9. vas Königreich Sachsen. 1. Wir betrachten den nach Preußen größteil Staat Norddeutschlands, das Königreich Sachsen, ein reich gesegnetes Land. Ii. 1. Größe und Gestalt. Sachsen ist unter den deutschen König- reichen das kleinste; denn es hat einen Flächeninhalt von nur 14993 qkm, aber 4'/z Mill. Einwohner. Es wohnen mithin auf 1 qkm durchschnittlich 300 Menschen. Daher ist Sachsen von allen deutschen Ländern am dichtesten bevölkert. Bei gleicher Volksdichte müßte Deutschland mehr als 162 Mill. Einwohner haben. Der Gestalt nach stellt Sachsen ein ungleichseitiges Dreieck dar mit einem rechten Winkel bei Leipzig. Die kleinste Seite, von Süden nach Norden, bildet die Westgrenze, die mittlere, von Westen nach Osten, die Nordgrenze, die längste, von Südwesten nach Nordosten, die Südgrenze. Die größte Breite ist daher im Westen. 2. Das Elbtal; die Gewässer des Landes. Das Königreich Sachsen liegt zu beiden Seiten der Elbe. Diese entspringt auf dem Riesengebirge und durchfließt zunächst das Königreich Böhmen in einem großen Bogen (S. 77). Nach ihrem Eintritt in das Königreich Sachsen durchbricht sie das Elbsandsteingebirge (S. 78), welches an landschaftlichen Schönheiten reich ist. Bei Pirna, einem wichtigen Versandplatze der Sandsteine des Elbfandsteingebirges, tritt die Elbe in einen breiten Talkessel ein, der bis Meißen reicht. Die altertüm- liche Stadt wurde von Heinrich I. gegründet und ist durch ihre Porzellanfabrikation weltberühmt. Hier wurde 1710 die erste Porzellan- fabrik in Europa angelegt. In der Mitte des genannten Talkesfels liegt Dresden (515000 Ew), die Hauptstadt Sachsens. Die Stadt breitet sich auf beiden Seiten der Elbe aus und ist Eifenbahnknoten-
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