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1. Das Deutsche Reich - S. 232

1907 - Trier : Stephanus
— 232 — Festungen (Königsberg, Danzig, Thorn, Posen, Metz, Diedenhofen u. a.) geschützt. Es ist für Deutschland eine Pflicht der Klugheit und der Selbsterhaltung, daß es seinen Blick stets beobachtend und hütend nach Osten wie nach Westen richtet. Da es mit der Möglichkeit rechnen muß, von mehreren Seiten gleichzeitig angegriffen zu werden, ist es in die Notwendigkeit versetzt, seine Wehrkraft immer mehr zu vervoll- kommnen, Landheer und Flotte immer mehr zu verstärken und deren Kriegstüchtigkeit zu erhöhen. Das Deutsche Reich beschränkt sich darauf, feine Grenzen zu sichern und zu verteidigen; jeglicher Angriff liegt ihm fern. „Das deutfche Volk hat weder das Bedürfnis noch die Neigung, über seine Grenzen hinaus etwas anderes als den auf gegenseitiger Achtung der Selbständigkeit und gemeinsamer Förderung der Wohl- fahrt begründeten Verkehr der Völker zu erstreben." Damit aber ist ihm auch die Aufgabe geworden, ein zuverlässiger Bürge des europäischen Friedens zu sein, jeder Bedrohung desselben mit seinem ganzen Ein- stufse und seiner ganzen politischen Macht entgegenzuwirken. Die an- gegebene Lage Deutschlands ist auch eine ernste Mahnung an alle Deutschen, stets fest zusammenzuhalten; denn es gibt keine Sicherheit ohne Einigkeit. Daher sagt der Dichter: Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand, Blüh' im Glänze dieses Glückes, Blühe, deutsches Vaterland! 2. Größe. Das Deutsche Reich hat einen Flächenraum von 540 600 qkm und nimmt seiner Größe nach, da es nur von Rußland und Österreich übertroffen wird, die dritte Stelle in Europa ein. Es ist fast l1l2ma\ so groß wie das Königreich Preußen und 20mal so groß wie die Rheinprovinz. Die Zahl seiner Bewohner beträgt 61 Millionen, so daß auf 1 qkrn im Durchschnitt 113 Einwohner kommen. 3. Bodengestaltung Wir haben im I. Abschnitt das Deutsche Reich in folgende natür- liche Landschaften zerlegt: 1. Das Gebiet der deutschen Alpen (S. 1—5), 2. Die süddeutsche Hochebene (S. 5—9), 3. Das Neckar- und Mainland (S. 9—18), 4. Die oberrheinische Tiefebene (S. 18—28), 5. Das lothringische Stufenland (S. 28—30), 6. Das rheinische Schiefergebirge (S. 30—52), 7. Das Wesergebiet (S. 52 — 63), 8. Thüringen (S. 63—77), 9. Das Gebiet des ostdeutschen Grenzgebirges (S. 77—92), 10. Das deutsche Tiefland (S. 92 — 126).
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