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1. Das Deutsche Reich - S. 243

1907 - Trier : Stephanus
— 243 — ganzen Erde aus. Über 39000 ha werden mit Hopfen bepflanzt. Hauptsitze des Hopfenbaues sind Bayern (mit 25 386 ha), Württemberg, Baden, Elsaß und Posen. Die ausgedehnte Hopfenkultur begünstigt die Bierbereitung, worin Deutschland von allen Ländern an erster Stelle steht. 1904 hat es (in ca. 6600 Brauereien) 70'/^ Millionen Ki Bier gebraut, wovon lu allein auf Bayern entsiel. Dem Obstbau, der in allen Gegenden Deutschlands betrieben wird, wendet man in neuester Zeit eine erhöhte Aufmerksamkeit zu. Reiche Erträge liefert er namentlich in Süd- und Mitteldeutschland. 1900 gab es in Deutschland über 168 Millionen Obstbäume. Gleichwohl deckt die Ernte den Bedarf nicht, so daß jährlich für etwa 60 Millionen Mark Obst von dem Auslande bezogen werden muß. Der Weinbau nimmt nur 0,2% der deutschen Boden- fläche ein und sindet namentlich im südwestlichen Deutschland günstige Vorbedingungen zu seinem Betrieb (sonnige Abhänge und Schieferboden). Die Hauptsitze desselben sind das Rhein-, das Neckar- und das Moseltal; außerdem baut man Wein an der Oder (Grünberg), an der Elbe (von Dresden bis Meißen) und an der Saale (von Jena bis Halle). Der durchschnittliche Jahresertrag ist 3,8 Millionen Iii. Daneben ist eine Einfuhr im Werte von 40 — 43 Millionen Mark jährlich erforderlich. In der Erzeugung von Wein nimmt Deutschland unter den europäischen Ländern die 6. Stelle ein, wie folgende Reihenfolge erkennen läßt: 1. Frankreich (45 Millionen hl), 2. Italien (30 Millionen Ki), 3. Spanien -(24 Millionen Kl), 4. Österreich-Ungarn (6 Millionen Kl), 5. Portugal (4 Millionen Ki), 6. Deutschland. Der Gartenbau hat einen be- deutenden Umfang erreicht bei Erfurt, Liegnitz, Berlin, Cöln, in den Vierlanden bei Hamburg usw. Er versorgt namentlich die großen Städte mit Gemüse, Obst und Blumen. K) Die Viehzucht. In innigem Zusammenhang mit dem Ackerbau steht die Vieh- zucht, die infolge der beträchtlichen Ausdehnung des Wiesen- und Weidelandes (16% der Gesamtbodenfläche) durchweg sehr lohnend ist; auch der Feldbau liefert einen großen Teil des Futters, sowie Streu für das Vieh, während anderseits der Ackerbau auf den Stalldünger angewiesen ist. Nur in einzelnen Gegenden, wie in den Marschen, in den Matten der Alpen und anderer Gebirgsgegenden und in den Heiden, tritt die Viehzucht selbständig auf. Im Jahre 1904 zählte Deutschland 4267403 Pferde, 19331568 Stück Rindvieh, 7 907173 Schafe, 18920666 Schweine und 3329881 Ziegen. Die Pferdezucht ist besonders in Norddeutschland, namentlich in Ost- und Westpreußen, Posen, Mecklenburg und Schleswig-Holstein, sehr bedeutend. Der Bedarf kann trotzdem im Jnlande nicht ganz gedeckt werden; es mußten 1905 noch über 134000 Pferde (im Werte von etwa 104 Millionen Mark) eingeführt werden. Nicht ganz l/3 davon kommt aus Rußland, das über 24 Millionen Pferde hat. Die Rindviehzucht ist für die Ernährung des Volkes von größter Wichtigkeit und in den fruchtbaren Marfchen an der Nordsee, sowie in Mittel- und Süd- deutschend von hervorragender Bedeutung. Was den Rindviehbestand 16"°
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