1907 -
Trier
: Stephanus
- Autor: Schiffels, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ganzen Erde aus. Über 39000 ha werden mit Hopfen bepflanzt.
Hauptsitze des Hopfenbaues sind Bayern (mit 25 386 ha), Württemberg,
Baden, Elsaß und Posen. Die ausgedehnte Hopfenkultur begünstigt die
Bierbereitung, worin Deutschland von allen Ländern an erster Stelle steht.
1904 hat es (in ca. 6600 Brauereien) 70'/^ Millionen Ki Bier gebraut,
wovon lu allein auf Bayern entsiel. Dem Obstbau, der in allen Gegenden
Deutschlands betrieben wird, wendet man in neuester Zeit eine erhöhte
Aufmerksamkeit zu. Reiche Erträge liefert er namentlich in Süd- und
Mitteldeutschland. 1900 gab es in Deutschland über 168 Millionen
Obstbäume. Gleichwohl deckt die Ernte den Bedarf nicht, so daß
jährlich für etwa 60 Millionen Mark Obst von dem Auslande bezogen
werden muß. Der Weinbau nimmt nur 0,2% der deutschen Boden-
fläche ein und sindet namentlich im südwestlichen Deutschland günstige
Vorbedingungen zu seinem Betrieb (sonnige Abhänge und Schieferboden).
Die Hauptsitze desselben sind das Rhein-, das Neckar- und das Moseltal;
außerdem baut man Wein an der Oder (Grünberg), an der Elbe (von
Dresden bis Meißen) und an der Saale (von Jena bis Halle). Der
durchschnittliche Jahresertrag ist 3,8 Millionen Iii. Daneben ist eine
Einfuhr im Werte von 40 — 43 Millionen Mark jährlich erforderlich.
In der Erzeugung von Wein nimmt Deutschland unter den europäischen
Ländern die 6. Stelle ein, wie folgende Reihenfolge erkennen läßt:
1. Frankreich (45 Millionen hl), 2. Italien (30 Millionen Ki), 3. Spanien
-(24 Millionen Kl), 4. Österreich-Ungarn (6 Millionen Kl), 5. Portugal
(4 Millionen Ki), 6. Deutschland. Der Gartenbau hat einen be-
deutenden Umfang erreicht bei Erfurt, Liegnitz, Berlin, Cöln, in den
Vierlanden bei Hamburg usw. Er versorgt namentlich die großen
Städte mit Gemüse, Obst und Blumen.
K) Die Viehzucht.
In innigem Zusammenhang mit dem Ackerbau steht die Vieh-
zucht, die infolge der beträchtlichen Ausdehnung des Wiesen- und
Weidelandes (16% der Gesamtbodenfläche) durchweg sehr lohnend ist;
auch der Feldbau liefert einen großen Teil des Futters, sowie Streu
für das Vieh, während anderseits der Ackerbau auf den Stalldünger
angewiesen ist. Nur in einzelnen Gegenden, wie in den Marschen, in
den Matten der Alpen und anderer Gebirgsgegenden und in den
Heiden, tritt die Viehzucht selbständig auf. Im Jahre 1904 zählte
Deutschland 4267403 Pferde, 19331568 Stück Rindvieh, 7 907173
Schafe, 18920666 Schweine und 3329881 Ziegen. Die Pferdezucht
ist besonders in Norddeutschland, namentlich in Ost- und Westpreußen,
Posen, Mecklenburg und Schleswig-Holstein, sehr bedeutend. Der
Bedarf kann trotzdem im Jnlande nicht ganz gedeckt werden; es
mußten 1905 noch über 134000 Pferde (im Werte von etwa 104
Millionen Mark) eingeführt werden. Nicht ganz l/3 davon kommt aus
Rußland, das über 24 Millionen Pferde hat. Die Rindviehzucht
ist für die Ernährung des Volkes von größter Wichtigkeit und in den
fruchtbaren Marfchen an der Nordsee, sowie in Mittel- und Süd-
deutschend von hervorragender Bedeutung. Was den Rindviehbestand
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