1907 -
Trier
: Stephanus
- Autor: Schiffels, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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und gibt seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands
ohne Beteiligung des österreichischen Kaisterstaates. Ebenso verspricht
er, das engere Bundesverhältnis anzuerkennen, welches der König von
Preußen nördlich von der Linie des Mains begründen wird, und erklärt
sich damit einverstanden, daß die südlich von dieser Linie gelegenen
deutschen Staaten in einen Verein zusammentreten, dessen nationale
Verbindung mit dem norddeutschen Bunde der näheren Verständigung
zwischen beiden vorbehalten wird." Die Staaten nördlich vom Main
bildeten den norddeutschen Bund unter Preußens Führung. Die
Bundesverfassung erlangte mit dem 1. Juli 1867 Gesetzeskraft. Mit
den süddeutschen Staaten schloß der norddeutsche Bund außer einem
Zollvereinsvertrage auch Schutz- und Trutzbündnisse, nach denen
die gemeinten Staaten im Kriegsfalle die volle Heeresmacht unter dem
Oberbefehle des Königs von Preußen zur Verfügung stellten. Diese
Bündnisse erhielten in dem von All-Deutfchland 1870/71 gegen den
alten Erbfeind gemeinsam geführten glorreichen Krieg nicht nur ihre
Feuertaufe, sondern es erfolgte nunmehr auch die vollständige Einigung
Deutschlands; und gerade diese ist die schönste Frucht des genannten
Krieges. Durch den gemeinsam bestandenen Kamps war jede Schranke
gefallen. Deutschlands Stämme fühlten sich inniger als jemals ver-
einigt in dem gemeinsam verteidigten und geretteten Vaterlande; ein
„einig Volk von Brüdern" wollten sie für alle Zukunft sein und bleiben.
Und so geschah es denn, daß, ehe noch Paris in deutsche Hände gefallen
war, alle süddeutschen Fürsten, die Könige von Bayern und Württemberg
und die Großherzöge von Baden und von Hessen Abgesandte in das
Hauptquartier des Königs von Preußen nach Versailles mit der Bitte
schickten, den norddeutschen Bund durch Aufnahme der füddeutschen
Staaten zu einem Deutschen Reiche zu erweitern. Im ganzen Volke
lebte aber die sehnsüchtige Erinnerung an die glorreiche Zeit des Kaisers
Friedrich Barbarossa, und es galt für selbstverständlich, daß die alte
Herrlichkeit des Deutschen Reiches nur durch einen über alle Stämme
gebietenden Kaiser wiederkehren könne. Der hochsinnige König Ludwig
von Bayern gab diesem Nationalgefühl Ausdruck, indem er alle ver-
bündeten Staaten aufforderte, gemeinsam dem greisen König Wilhelm
die erbliche deutsche Kaiserkrone anzubieten. Sein Wunsch fand begeisterte
Zustimmung bei den Fürsten wie bei dem Volke. Am 18. Januar 1871
erklärte König Wilhelm zu Versailles in feierlicher Versammlung, daß
er die Kaiserkrone annehme.
d) Die Bundesstaaten.
Das Deutsche Reich umfaßt folgende 26 Einzelstaaten:
I. 4 Königreiche: Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen.
Ii. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklen-
burg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz und Sachsen-Weimar.
Iii. 5 Herzogtümer: Anhalt, Braunschweig, Sachsen-Meiningen,
Sachsen-Altenburg und Sachsen-Koburg-Gotha.