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1. Europa - S. 110

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 110 — b. Und wie ist es gekommen, daß alle Herrlichkeit wieder in Schutt und Asche sank? — Nachdem das römische Reich diese gewaltige Ausdehnung erhalten hatte, begannen bei dem Volke die Einfachheit und Sittenstrenge, die Ehrfurcht vor den alten, väterlichen Göttern und die Vaterlandsliebe mehr und mehr zu schwinden. Au die Stelle der Eiufachheit trat wahnsinnige Verschwendung. Zwei angesehene Römer luden sich einst bei dem reichen Lucullus zu Gaste, mit der Bitte, daß er keine Umstände mache, sie wollten nur ein heileres Tischgespräch bei ihm führen. Sie fanden dann im Hause des Lucull ein Mahl bereitet, das über 70 000 Mark gekostet hatte. Zu dieser Verschwendung gesellte sich eine große Sittenverderbnis. Giftmischerei, Bestechlichkeit, Ehebruch waren in Rom an der Tagesordnung. „Alles ist voll Laster und Ver- brechen," sagt der Römer Seneca, der damals lebte, „die Scham- losigkeit zieht durch das Volk und gewinnt so sehr die Herzen aller,, daß die Unschuld nicht allein selten ist, sondern daß es gar keine mehr giebt. Die Erde nährt nur noch böse und feige Menschen^ und jeder Gott, der sie ansieht, lacht ihrer und haßt sie." — Als daher zur Zeit der Völkerwanderung (Wann also?) wilde, germa- nische Kriegshorden die Alpen überstiegen und Italien über- schwemmten, vermochten die feigen und verweichlichten Römer nicht zu widerstehen. Selbst Rom, die stolze Hauptstadt, fiel in die Hände der Feinde. Geiserich, der Vandalenfürst, nahm Rom ohne Mühe ein und hauste 14 Tage lang greulich in der herrlichen Stadt. Alles Geld, alles bewegliche Gut, die Bildsäulen und Kunstwerke, auch das Metall auf deu Dächern, an Mauern und Wänden, alles wurde geraubt. Im Jahre 476 ging dann das einst so mächtige Römerreich auch dem Namen nach zu Grunde. Ter letzte Kaiser war ein 15 jähriger Knabe. — Ja, die Sünde ist der Leute Verderben. c. Und doch ist heute Rom eine so glänzende, herrliche Stadt. Wie geht das zu? — Das alte, Heibitische Rom mit seinen Tempeln, Säulengängen und Triumphbogen ist nicht wieder erstanden. Es ist entschwunden für alle Zeit. Wir haben es heute mit dem neuen, christlichen Rom zu thun, daß sich auf und neben den Trümmern des alten erhebt. Dieses neue Rom hat seine Blüte in der Haupt- sache dem Umstaud zu danken, daß in seinem Mauern der Papst seinen Sitz hat, der sich selbst den Statthalter Christi auf Erden nennt. — Warum aber ist gerade Rom der Sitz des Papstes ge- worden? (Der Papst als Nachfolger des Petrns!) d. Wie groß mag das heutige Rom sein? — Es ist uugefähr so groß, wie die Stadt Leipzig mit ihren Vororten. (400 000 Einwohner.) ?. Die Stadt Venedig. Auch Venedig ist jährlich das Ziel von tausend und abertausend Reisenden. Warum? Schaut dieses Bild!
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