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1. Europa - S. 150

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 150 — zu erhalten. Unterwerfung durch die Römer (Plünderung von Korinth!) — Stürme der Völkerwanderung (Alarich und seine Horden in Griechenland!) — Einfall der Türken. — In allen diesen Kriegen wurde Griechenland verheert und geplündert. Un- zählige Kunstwerke wurden zertrümmert, zahllose Kunstgegenstände davongeschleppt. Auch die Bewohner selbst achteten in späterer Zeit die ehrwürdigen Reste des Altertums nicht. Sie benutzten die Bauwerke als Steinbrüche oder bauten iu und auf die Trümmer der alten Göttertempel, verfallenen Hallen und Theater ihre schmut- zigen, armseligen Hütten. Ii. Woran ist zu erkennen, datz Athen jetzt eine ans- blühende Stadt ist? Unter der Türkenherrschaft war Athen zu einem schmutzigen, halb- verfallenen Dorfe herabgesunken, in dem nur einige Hundert Einwohner lebten. Wie aber hat es sich seit uugesähr 60 Jahren verändert! Athen besitzt jetzt eine gauze Anzahl breite, prächtige Straßeu und schöne Plätze, zahlreiche saubere Wohnhäuser mit uetten, wohlgepflegten Gärten, glän- zende Läden und viele hervorragende Gebäude, darunter schöne Kirchen, eine Universität, eine Sternwarte. Noch vor 40 Jahren hatte Athen 20 000 Einwohner, jetzt wohnen über 100 000 Menschen in seinen Mauern. Im Jahre 1839 zählte die Universität fünfzig Hörer, heute gehen dort gegen 4000 aus und ein. Und welch ein Leben herrscht in den Straßen! An allen Ecken öffnen sich Kaffeehäuser, in denen man köstlichen Kaffee schlürft oder Süßigkeiten verzehrt. Geldwechsler betreiben lärmend ihr Geschäft auf der Straße. Durch die geöffneten Thüren und Fenster kann man hineinschauen in die Werkstätten der Hutmacher, Schneider und Schuhmacher. Ausrufer erfüllen die Luft mit ihrem Ge- schrei und bieten Obst, Gemüse, Milch, Fische oder Lämmer zum Kaufe an. Kleine Jungen, die man „Lustro" nennt, umdrängen uns, um das Schuhwerk und die Kleider von dem in der Stadt beständig herrschenden Staube zu besreien. Fremde aus allen Teilen Europas durchwandern die Straßen, um die Reste des Altertums aufzusuchen und zu bewuudern. Zur fachlichen Besprechung. a. Wodurch ist Athen wieder so zur Blüte gelangt? Dadurch, daß nach dem Kriege, der Griechenland die Freiheit brachte, Athen zur Hauptstadt des Landes erwählt wurde und der König und die vornehmsten Beamten hier ihren Wohnsitz nahmen. b. In den Kirchen Athens sieht es anders aus als in unseren Gotteshäusern! Woher kommt das? Die Mehrzahl der Bewohner Athens (Wie überhaupt Griecheulands!) gehört der griechisch-katholischen Kirche an. In den griechischen Kirchen aber giebt es keine Orgeln, in ihnen wird auch fast gar nicht gesungen und nur sehr selten gepredigt. Ein jeder, der die Kirche besucht, sagt stehend einige Gebete her, bekreuzt sich, küßt die heiligen Bilder
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