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1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 26

1904 - Trier : Lintz
Afrika. Unterhalb Kairo, der größten und prächtigsten Stadt Afrikas, die die Araber mit Stolz Masr el Kahira, die Sieg- reiche, nennen, beginnt das großartige Delta des Nils. Es ist etwa 200 km breit; fast ebenso lang sind die beiden anderen Seiten des Dreiecks, welches der Strom in zwei Hauptarmen und zahlreichen Nebenarmen durchfließt. An der Spitze des Deltas, wo die beiden Hauptarme, der Arm von Rosette, der nach Nw und der Arm von Damiette, der nach No fließt, sich trennen, regelt seit 1890 ein großartiges Schleusen werk den Abfluß des Nil- wassers. Der unterste Teil des Deltas ist sehr sumpfig. Eine Zone von Strandseen und Lagunen vermittelt den Übergang zum Meere, und nur dünenbesetzte Nehrungen zeigen den Verlauf der Küste an. Auch östlich vom Nildelta zieht sich eine Seenkette, aber südwärts zum Roten Meere hin. Sie liegen in einer Sen- kung, deren höchste Bodenschwelle, zwischen den Seen, nur 16 m beträgt. Im Jahre 1869 wurde die Landenge von Sues zwischen dem Mittelländischen und dem Roten Meere im Sues- k a n a 1 e durchstochen. Von Kairo ab ist das Niltal südwärts zu beiden Seiten von steilen und völlig kahlen Felswänden, die bis zu 350 m ansteigen, den Rändern der Libyschen und Arabischen Wüste, ein- gefaßt. In wechselnder Breite zieht es sich als ein grünes Band zwischen diesen hin. Bald drängen sich die Berge von links, bald von rechts näher an den Strom heran. Sie bestehen meist aus hellgefärbtem Kalk- oder Sandstein, der der Talbildung vor langer Zeit wenig Widerstand entgegensetzte. In gleichmäßiger Ruhe bewegen sich die Fluten des Nils Weiter oberhalb hat der Strom an mehreren Stellen noch nicht die Felssperrungen völlig zu beseitigen vermocht. Wir gelangen zu den sechs Nilkatarakten und schauen den Kampf mit härterem Gestein. Die erste Katar- akte bei Assuan, wo Ägypten endet und das Land Nubien beginnt, wird durch Granitfelsen gebildet, desgleichen die dritte, die zweite oder große bei Wadi-Halfa dagegen durch Sand- steinf'elsen. Einst hat der Nil an diesen Stellen jedenfalls groß- artige Wasserfälle gebildet. Jetzt schauen wir dagegen ein Ge- wirr von Felsklippen, zwischen denen der Strom seine Wasser nur in schnellerem Laufe bewegt. Mehrere Katarakte haben eine un- geheure Länge. So ist der zweite 15, der vierte sogar 60 km lang. Oberhalb der sechsten, der letzten Katarakte, an der Stelle, wo O m dur m an (früher Chartum) liegt, vollzieht sich die Ver- einigung der beiden Hauptquellarme des Nils, zweier mächtiger Ströme, des Weißen und des Blauen Nils. Von ihnen empfängt er die Kraft, um sich den weiten Weg zum Meer, durch mehr als 15 Breitengrade hindurch, zu erkämpfen. Und ein W eg durch die Wüste ist es, in der der Sonnenbrand, der den Boden fast erglühen läßt, immerfort am Strome zehrt. Nur ein einziger Nebenfluß, der Atbara, der bald nach der Vereinigung der beiden
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