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1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 39

1904 - Trier : Lintz
Der Sudan. 39 Anschwemmungen verstopft worden. Infolgedessen staute sich die große Wasserfülle, die der bedeutende S char i und andere Flüsse zuführen, in dem jetzigen Seebecken, das sehr seicht, eigentlich ein ungeheurer Sumpf von wechselnder Größe ist. In der Trockenzeit beträgt diese etwa 27 000 qkm (= der Größe der Rheinprovinz), in der Regenzeit aber wohl doppelt soviel. Groß- artige Schilfdickichte machen es fast unmöglich, die Umrisse des Sees festzustellen. Eine reiche Vogelwelt belebt diese Dickichte. Auch zahlreiche Elefanten und Flußpferde, sowie auch Nashorne kommen vor. Der Schari kommt aus So und nimmt mehrere bedeutende Nebenflüsse auf. Die Wasserscheide zwischen ihnen und den Nilflüssen bildet eine nur 400 bis 600 m hohe Bodenschwelle, die sich in südöstlicher Richtung hinzieht. Nach Nachtigal führen der Schari und die andern Zuflüsse dem Tsadsee eine jährliche Wasserfülle von 70 cbkm zu. Diese würde, wenn sie auf die 27 000 qkm, also eine fast 400 X so große Fläche als 70 qkm verteilt würde, ein Wachsen des See- spiegels um 1000 m (= der Höhe eines cbkm) : 400 = 21/« m bewirken. Da sich der See aber zur Zeit seines Hochwassers bis zur doppelten Größe ausdehnt, braucht sein Spiegel, wenn man zugleich die Verdunstung in Abrechnung bringt, nur wenig mehr als 1 m zu steigen, um jene große Wassermasse aufzunehmen. Aus dem Gebiet des Tsadsees und des Schari führt uns der 1400 km lange Benne westwärts in das Nigergebiet oder den westlichen Sudán. Dieser Nebenfluß des Niger, einer der statt- lichsten und wichtigsten Ströme Afrikas, folgt einem Graben, der in ein altkristallinisches Grundgebirge, dessen Sockel durch- schnittlich etwa 500 m hoch gelegen ist, tief einschneidet. Zahl- reiche Granit kuppen schmücken die sonst sehr einförmig gebaute Oberfläche jener alten Gebirgsscholle. Nördlich vom Benne kommen "bis 1800 m hohe Erhebungen vor. Südlich von ihm, wo sich in dem Hochlande von Adamaua, dem Hinterlande der deutschen Kolonie Kamerun, zu den Granitkuppen auch zahlreiche Basalt- kuppen gesellen und manche Gebirgsstöcke eine alp en- art ig e Schönheit enthalten, steigen die Höhen noch bedeutender, bis zu 2700 m an. Die Bodendecke wird auf weiten Strecken, sowohl in Adamaua, als auch nördlich vom Benuë, längs des Niger, von rötlichem La ter it gebildet. Da das Auftreten dieser Erdart den Tropen eigentümlich ist, möge eine kurze Erörterung über sie hier Platz finden. Der Laterit, seine Verbreitung, Entstehung und Zusammensetzung. Wenn die Gesteine der Erdkruste mit der atmosphärischen Luft in un- mittelbare Berührung kommen, so erleiden sie durch mechanische und chemische Einflüsse große Veränderungen, sie verwittern. Diese Gesteinszersetzung oder \ erwitterung geht in den verschiedenen Klimazonen der Erde in sehr ungleicher Weise vor sich. Den heißen Gegenden, zwischen dem 35° S und dem
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