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1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 62

1904 - Trier : Lintz
62 Afrika. Baum wo 11- und Tabakplantag-en würden sich gute Aussichten im Seengebiete eröffnen. Die Ostkiiste. Für Plantagenbau dürfte aber in erster Linie wegen der günstigen Lage der regenreichere Küsten- strich Ostafrikas in Betracht kommen. Am wichtigsten ist bisher der Anbau von Kokospalmen, sowie der Gewürznelke, die besonders auf der wertvollen Insel Sansibar gewonnen wird. Be- deutende Kaffeeplantagen wurden in Deutsch-Ostafrika im Gebiet der Usambara-Berge angelegt. Die nördlichem Küstengebiete Ostafrikas sind wegen der geringen Niederschläge, der großen Hitze während des Tages und der bedeutenden Kühle der Nächte, die selbst den Eingeborenen unangenehm wird, für den Anbau und die Besiedelung wenig geeignet. Nur weil manche Küstenplätze große Bedeutung für den Durchgangshandel nach Abes- sini en besitzen (s. u.), haben sich England, Frankreich und Italien Küstenstriche an der Straße von Bab-el-Mandeb gesichert. Zur Angliederun g Ostafrikas an den Weltverkehr konnte der Nil von N her wenig beitragen, weil Katarakte diesen Wasserweg sperrten und auch die Wüste, die mit ihrer öde südlich von Ägypten bis unmittelbar an den Strom herantritt, vor diesem Reisewege abschreckte. Günstige Windverhältnisse machten es aber den Arabern möglich, eine Schiffahrtslinie nach der Küste Ostafrikas einzurichten, und Sansibar wurde ein Stützpunkt des arabischen Handels, ein Sitz arabischer Kultur. Die Fahrt dorthin wurde im Nordwinter mit Hilfe der Nordostmonsuns gemacht, und sobald zu Anfang des Nordsommers der Südwestmonsun einsetzte, fand die Rückreise statt. Die Dürre der Steppen machte das Vordringen des arabischen Einflusses nach dem Innern zwar nicht unmöglich, erschwerte es aber sehr. In jüngster Zeit hat England durch den Bau der Ugandabahn das wertvolle Seengebiet an die Küste angeschlossen, und auch im N nähert sich die Nil- bahn und macht die Nilschiffahrt Fortschritte. Deutschland steht mit seinen ostafrikanischen Bahnbauten erst in den Anfängen. Bisher ist nur die kurze Usambarabahn gebaut, deren End- punkt der Hafenplatz Tanga ist. Mit nicht sehr großen Schwierig- keiten könnte auch von S her durch den Sambesi, den Schire über den Njassa und die übrigen großen Seen ein wichtiger Verkehrs- weg geschaffen werden. In die Abgeschlossenheit Abes- siniens dürfte die Bahn, welche die Franzosen von Djibuti nach Harar gebaut haben, die erste Bresche legen. Der größte Handels- platz in der Nähe der Straße von Bab-el-Mandeb ist Berbera. Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich Kaffee aus der Gegend von Harar, Felle, Reis, Gummi, Weihrauch u. s. w. Sansibar. Als die Portugiesen gegen Ende des 15. Jahrhunderts an der Küste Ostafrikas erschienen, besaßen die Araber dort schon ansehnliche Niederlassungen. Vor allem hatte die arabisch-muhamedanische Kultur in Sansi-
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