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1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 99

1904 - Trier : Lintz
Afrika als Ganzes. — Besiedelung und Bevölkerung. 99 in manchen Gebieten von einem wahren Völkerdurcheinander reden. Drei große Völkergruppen heben sich jedoch deutlicher aus der Gesamtbevölkerung heraus: die semitisch-hamitischen Völker im N, die Negervölker im S und die Misch Völker auf der Grenze zwischen beiden. Die kleine Gruppe der Hotten- totten, mit der auch die Zwergvölker des Kongowaldes ver- einigt werden, nimmt wieder eine besondere Stellung ein, des- gleichen der auf der Ostseite der Insel Madagaskar sitzende Volks- stamm der Ho vas, die auf afrikanischem Boden gar keine Ver- wandten haben, vielmehr der malayischen Rasse angehören. Als Hauptstämme der semitisch-hamitischen Völker- gruppe, deren Hauptmerkmale ein schlanker, schöner Wuchs, braune Augen, schwarzes, aber ziemlich weiches Haar und eine helle, licht- braune Gesichtsfarbe, die ausnahmsweise auch dunkler sein kann, sind, können Araber, Berber, Nubier, Abessinier, Galla, So mal und Massai gelten. Die Tuareg, die Bewohner der westlichen Sahara, sind schon ein Mischvolk, bei dem aber der Negertypus nicht so vorherrscht wie bei den Tibbu, den Be- wohnern der östlichen Sahara. Auch die Galla. Somäl und Massai sind keine reinen Volksstämme. Den genannten semitisch-hamiti- schen Volksstämmen sind noch die Fulbe zuzuzählen, die weiter nach S, wenn auch nicht in geschlossenen Massen, vorgedrungen sind und in vielen Negerreichen die Herrschaft an sich gerissen haben. Südlich von der Sahara, besonders am obern Nil und Ubangi, treffen wir noch zahlreiche Mischvölker an, bei denen aber nicht der semitisch-hamitische Zug wie bei den vorher genannten, son- dern schon der Negertypus vorherrscht. Hierhin gehören z. B. die Sc h ill uk, Dinka und Niam-Niam. Die Negervölker können in zwei Untergruppen, in die Sudänneger und Bantuneger, geteilt werden. Jene bewoh- nen den westlichen und mittlem Sudan, diese Südafrika südlich von einer Linie, die man durch die Mitte Kameruns etwa nach Sansibar zieht. Der Unterschied zwischen ihnen ist fast nur auf sprachlichem Gebiete zu suchen. Die afrikanische Negerrasse. In den körperlichen Eigenschaften und in den Sitten stimmen die Neger fast völlig überein. Sie sind die dunkelfarbigen, wollhaarigen Afrikaner, die echten schwarzen Mohren, wenn man sie mit einem früher allgemein gebräuch- lichen Namen bezeichnen will Die Farbe ist jedoch keineswegs bei allen Stämmen gleich dunkel Es gibt Stämme, die etwas heller gefärbt sind, und auch in jedem sehr dunkelfarbigen Stamme kommen einzelne Menschen, die eine hellere Ge- sichtsfarbe haben, vor. Während das meist verfilzte und stets schwarz gefärbte Haupthaar sehr kräftig entwickelt ist, so daß viele Stämme es zu dem sonder- lichsten Kopfputz verwenden, ist der Bartwuchs in der Regel spärlich. Wulstige Lippen, starke, hervortretende Backenknochen und eine kleine, wenig hervor- tretende und mit um so breiteren Flügeln versehene Nase vervollständigen das Bild des Negerkopfes. Manche Bildungen an ihm finden wir, aber wohlgemerkt rom Standpunkte unseres europäischen Schönheitsideals aus, unschön oder gar 7*
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