Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 116

1904 - Trier : Lintz
116 Asien. die einzelnen Gesteinsbildungen (Formationen) in klarer Folge vor Augen und ist deshalb nicht nur in geographischer und ethnographischer, sondern auch in geologischer Hinsicht sehr belehrend. Einen großartigen Einblick in den gra- nitenen Kern des Großen Kaukasus hat der wild brausende Terek geöffnet, dessen Tal die über den Hochgebirgswall führende „Grusinische Heerstraße" eine lange Strecke weit folgt. Eine nördliche mächtige Nebenkette des Kaukasus, auf der sich der Vulkankegel des Kasbek erhebt, ist von dem Flusse 1600 m tief, wahr- scheinlich durch riickwärtsschreitende Talbildung, durchsägt worden, so daß eine großartige, über 1 km lange, dunkle Felsenschlucht, Darielschlucht ge- nannt, entstand. An den himmelhoch aufstrebenden Felswänden entdeckt das Auge zahlreiche Gänge von Grünstein (Diabas und Diorit), die den Granit band- artig von unten nach oben durchsetzen. Armenien ist ein mächtig emporgebautes, von noch höhern Ketten durchzogenes Hochland. Im N wird es von dem Kleinen Kaukasus und weiter westlich von dem pontischen Randgebirge, im S von den Ketten des Taurus begrenzt. Seiner breiten Masse, die sich also nordwärts steil zum Schwarzen Meere und zu den Talebenen des Rion und der Kurá und südwärts zu einer hügeligen Vorstufe des Tieflands von Mesopotamien senkf, während sie im W und 0 mit andern Hochländern zusammenhängt, sind wild zerrissene, kreuz- und que ría ufen de Gebirgszüge und mächtige, isolierte Bergstücke aufgesetzt. Zwischen den Gebirgszügen, die sich zu ausgedehnten Hochflächen verbreitern, laufen tief eingeschnittene Gebirgstäler, und nach N und S brausen die größern Gewässer durch wilde Schluchten und Stromengen von ihren hohen Quellgebieten zur Tiefe hinab Während die Hochflächen Armeniens steppenartig und baumlos und die höheren Berge ganz kahl sind, entfaltet sich in den Tälern ein üppiger Pflanzenwuchs. Nur der Große Ararat (5200 m) übersteigt die Schneegrenze, die erst bei 4000 m liegt. Im südlichen Teile Armeniens liegt der große See von Wan, der ein abflußloses Becken entwässert. Der in 1650 m Höhe liegende See von Wan ist ein echter Alpensee. Mächtige Berge und schroff aufsteigende Felswände erheben sich entweder dicht an seinen Ufern oder in nur kurzer Entfernung von diesen. Wahrscheinlich ist der See durch einen vulkanischen Ausbruch an seinem Ostende vor noch nicht langer Zeit entstanden; denn sein Wasser besitzt erst einen geringen Salzgehalt, einen viel geringem als das Meer. Nur eine einzige Fischart lebt in dem See, der bei einem Steigen um 15 — 20 m nach S einen Abfluß zum Tigris finden würde. Nach W geht das Hochland von Armenien in das Hochland von Kleinasien über. Das Innere der weit nach W vorspring- enden Halbinsel liegt durchschnittlich 1000—1300 m hoch und wird namentlich im S und N von ostwestlich gerichteten Ge- birgsketten ^durchzogen. Diese können als Fortsetzungen der armenischen Gebirge gelten. Durch das Auslaufen der Gebirgs- ketten wird die reiche Gliederung der Westküste im Gegensatz zu der armen Gliederung der Nord-, wie auch der Südküste hervor- gerufen. Die beiden letztern sind Längsküsten, jene dagegen ist als Querküste aufzufassen. In der Verlängerung der weit
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer