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1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 252

1904 - Trier : Lintz
252 Amerika. Verwertung der Holzschätze wird durch den Reichtum des Landes an schiffbaren Wasserstraßen erleichtert. Die Holz Vorräte sind aber so groß, daß Kanada wohl für alle Zukunft das wich tigs te Holzland Nordamerikas bleiben wird. Im Jahre 1897 konnte es für über 100 Mill. Holz- und Waldprodukte überhaupt für 125 Mill. Mk. ausführen. Das nordamerikanische Waldgebiet zeichnet sich durch einen großen Reichtum an Gattungen und Arten der Holzgewächse aus und kommt in dieser Hinsicht dem ostasiatischen fast gleich. (Vgl. S. 166.) Große wirtschaftliche Bedeutung hat ferner der Reichtum der zahlreichen großen Binnengewässer und der Meeresgebiete an Fischen erlangt. Die Bank von Nen-Fundland, die in nur 40 bis 100 m Tiefe liegt und 500 km Länge hat, gehört zu den reichsten Fischereigrüuden der Erde. Der warme Golfstrom und der kalte arktische oder Labradorstrom (s. Karte der Meeres- strömungen) begegnen sich an dieser Stelle, und infolgedessen strömen dorthin ungeheure Fischspharen zusammen. Der große Fischreichtum an der Bank von Neu-Fundland wurde zuerst durch den Portugiesen Caspar de Cortereal, der i. J. 1500 in dieses Gebiet kam, bekannt. Er nannte Neu-Fundland die Kabeljau-Insel (Illia de los Bacallifios), und auf seinen Rat eröffneten die Portugiesen bald darauf die Hochseefischerei in diesen fischreichen Gewässern. Obschon seit fast 400 Jahren an der Bank von Neu-Fundland Fischfang in großartigem Maßstabe betrieben wird, hat sich der Fischreichtum nicht verringert. Außer amerikanischen Fischern sind auch die Franzosen seit alter Zeit an dem Fange beteiligt. Wie diese Seefischerei die bedeutendste auf Erden ist, so findet in den Kanadischen Seen die größte Süßwasserfischerei statt. Auch in dem Behringsmeer und an den südlichen Küstenstrecken des Stillen Ozeans wird ein bedeutender Fischfang, ferner Seehunds- und Walroß fang betrieben. Auch der Reichtum an Mineralschätzen ist groß. Gold wird an vielen Stellen gewonnen. Das reichste Goldland des nördlichen Nordamerika ist das Gebiet von Klon dyke (klóndeik) in Alaska. Fast alle Zuflüsse des obern Jukon führen goldhaltigen Sand, da sich eine mächtige, goldführende Quarzader von Sw nach No fast durch ganz Alaska erstreckt. Die Haupt- lager befinden sich auf kanadischem Gebiete. Die Gewinnung des edlen Metalls ist jedoch in dem unwirtlichen Lande mit großen Schwierigkeiten verbunden. Unsägliche Mühsale haben die Goldsucher schon auf dem Wege nach dem gepriesenen Goldlande zu er- tragen. Der Landweg führt über die schneebedeckten Pässe der Seealpeu und ist im Winter überhaupt nicht zu machen. Der Flußweg den Jukon aufwärts aber ist sehr weit und kann zudem nur im Sommer gemacht werden Wer ihn wählt, versäumt also die Jahreszeit, die fast allein für die Goldgewinnung in Betracht kommt. Im Winter ist der Boden gefroren, und ehe die Arbeit be- ginnen kann, muß er künstlich aufgetaut werden. Auch hemmt die lange Polar- nacht die Tätigkeit. Aber trotz aller Schwierigkeiteu folgen viele Tausende Goldgräber dem lockenden Rufe des Goldes, und die Stadt Dawson-City (dâsen) ist in schnellem Aufblühen begriffen. Auch an andern Bodenschätzen, so an Kupfer, Eisen- erzen, Erdöl und Kohlen, besitzt Alaska einen bedeutenden Reichtum. Von andern Gebieten, die Kohlen liefern, sind besonders
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